Kabarett

Salzburg lacht über Oberpfalz und sterbende Serben

Salzburg
24.02.2023 16:30
Geschichtsunterricht auf Messers Schneide und Geografie in der Oberpfalz. Das rein weibliche Festival „Die Kabarett“ lud zum Auftakt Malarina und Eva Karl Faltermeier ins kleine Theater. Zwei Frauen, deren Heimat Stoff zum Lachen und Nachdenken gibt.

Beim viertägigen Festival laden die Organisatorinnen jeweils zwei Künstlerinnen ein, die je eine Hälfte des Abends mit Auszügen aus aktuellen Programmen spielen. So soll die Vielfalt der Branche abgebildet sein und auch junge Kabarettistinnen die Möglichkeit haben, neben erfahrenen Kolleginnen vor größerem Publikum aufzutreten.

Starthilfe für die Karriere braucht aktuell allerdings keine der beiden. Malarina gilt bereits seit ein paar Jahren als Shootingstar der Szene und auch Eva Karl Faltermeier ist mit eigenen Programmen und ihrer eigenen Sendung „Karlsplatz“ im Bayerischen Fernsehen mittlerweile gut etabliert. Was beide außerdem eint: ihre Herkunft als Nährboden für ihre Programme.

Serben sterben langsam, lehrt Malarina in ihrem gleichnamigen Solo, mit dem sie pointiert und scharf die Geschichte der Serben und ihrer Beziehung zu Österreich aufarbeitet. Rassismus, Nationalismus und Weltkriege sind nicht wirklich Themen, die man bei einem lockeren Kabarettabend vermuten würde, doch Malarina gelingt dank klugem Humor auch damit für viele Lacher im Publikum zu sorgen. Um den vollen Umfang dieser Pointen wirken und sich entfalten zu lassen, hätte sie allerdings mehr Zeit gebraucht. Die Tatsache, dass ihr nur ein halber Abend zur Verfügung stand, ließ sie immer wieder aufs Gas treten, wo Verweilen und Nachdenken bei den nicht unanspruchsvollen Themen gut getan hätte. Trotzdem bekam die Kabarettistin großen Applaus.

Mit der Zeit tat sich Eva Karl Faltermeier schon wesentlich leichter, denn sie kam mit einer Aneinanderreihung von für sich alleine stehenden Nummern. Wer bis dato noch nicht mit der bayerischen Oberpfalz und ihren geografischen und sozialen Eigenheiten vertraut war, der bekam am Mittwochabend einen guten Querschnitt und definitiv keine Lust, dort zu leben. Witze über den Stammbaum, der ein Kreis ist, den Bus, der nur einmal im Jahr fährt oder der Balanceakt zwischen echter und Instagram-Familie mögen zwar nicht den intellektuellen Tiefgang der Kollegin erreicht haben, ihr Programm hat jedoch auf jeden Fall für herzhaftes Lachen und großen Applaus im Publikum gesorgt.

Larissa Schütz 

Porträt von Salzburg-Krone
Salzburg-Krone
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