Der Prozess um den Fall Andreas hat österreichweit Wellen geschlagen. Die „Krone“ sprach nach der Urteilsverkündung mit der Mutter des verunglückten Andreas. Außerdem: Der verurteilte Polizist wird weiter im Dienst bleiben.
Ein Schuldspruch polarisiert das Land: Ein Polizist ist am Mittwoch der fahrlässigen Tötung von Andreas G. (15) nicht rechtskräftig für schuldig erklärt und zu zwei Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Weil er – kurz gesagt – bei der Verfolgung von Andreas, der am 18. November 2021 der Polizei davon gefahren war, zu wenig Abstand gehalten hatte. Der 15-Jährige kam zu Sturz und wurde vom Polizeibus-Lenker tödlich überfahren.
Signal für Jugendliche und Polizisten
Für die Mutter Katharina Gerhardter-Kinner wird nun nach mehr als einem Jahr der Alltag „etwas normaler“, sagt sie im „Krone“-Gespräch: „Beim Prozess ist vieles wieder hochgekommen. Ich glaube, es dauert noch etwas, bis das Urteil bei mir ankommt.“ Sie sehe es aber auch als Signal für andere Jugendliche und gerade auch für Polizisten: „Es sollte mehr in den Fokus rücken, dass das Leben zu schützen ist.“
Das Strafverfahren geht jedenfalls in die nächste Instanz. Verteidiger Kurt Jelinek kündigte Berufung an. Weitere dienstrechtliche Konsequenzen wird es für den Polizisten nicht geben, so Jelinek: „Er wird weiter Polizist bleiben.“ Für einen Amtsverlust müsse die Haftstrafe ein Jahr übersteigen.
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