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Sturz aus Träumen | Leid ohne Ende

Sturz aus Träumen. Es war genau heute vor einem Jahr, als Wladimir Putin seine Truppen losschickte, um die Ukraine in Besitz zu nehmen. Ohne Rücksicht auf Verluste. „Viele von uns sind aus schönen Träumen gestürzt worden“ schrieb „Krone“-Außenpolitik-Doyen Kurt Seinitz, der das Geschehen in Russland schon professionell verfolgte, als Leonid Breschnew in der damaligen UdSSR an die Macht gekommen war. Und Seinitz formulierte am 24. Februar 2022 auch: „Die Welt, die vor uns liegt, ist wieder eine Welt der Rüstungsbudgets und der Militarisierung des Denkens in Megatonnen.“ Wie recht er - leider - behalten sollte: Es entwickelte sich ein schrecklicher Krieg, der kein Ende nehmen will. Rundherum wird aufgerüstet wie nie zuvor. Selbst die österreichische Verteidigungsministerin verkündete gestern, dass nun eine halbe Milliarde Euro investiert wird, um die in die Jahre gekommene heimische Panzerflotte in Schuss zu bringen, schon zuvor war angekündigt worden, dass Österreich in den kommenden vier Jahren 16 Milliarden für die Heeres-Aufrüstung aufwenden wird. Summen, die freilich nur ein Bruchteil dessen sind, was in kurzen Zeitspannen in der Ukraine verschossen wird. Und dort unendliches Leid auslöst.

Leid ohne Ende. Tatsächlich scheint das Leiden in der Ukraine kein Ende zu finden. Auch wenn Putin sein erstes Kriegsziel nicht annähernd erreicht hat: Die Ukraine in wenigen Tagen vollständig zu erobern. Davon bleiben die russischen Truppen weit entfernt. Weder Putin noch seine Heeresführer hatten mit dem heroischen Widerstand der Ukrainer und der Geschlossenheit des Westens in der Unterstützung des überfallenen Landes gerechnet. Nun ist der Krieg festgefahren. Politologe Gerhard Mangott von der Universität Innsbruck, ein ausgewiesener Russland-Kenner und vielgefragter Analyst der Situation im Osten schreibt heute in einem großen Gastkommentar in der „Krone“, es sei sehr wahrscheinlich, dass der Krieg noch lange andauern werde. Vor allem, weil sich beide Seiten noch Erfolge auf dem Schlachtfeld ausrechnen. Tatsächlich, so Mangott, könnten noch beide Kriegsparteien militärisch gewinnen. Und so lange, weiß er, gibt es keine Aussichten auf Friedensverhandlungen, ja, nicht einmal Gespräche über einen Waffenstillstand. Das sind trübe Prognosen. Werden wir zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffes auf ein freies Land bessere Nachrichten haben?

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