Es gab schon bessere Zeiten für Immobilienjongleur René Benko. Es gibt Ermittlungen wegen des Verdachts auf Bestechung des ehemaligen Finanzministeriumsgenerals Thomas Schmid. Es gilt die Unschuldsvermutung. Auch geschäftlich läuft es suboptimal. Die Bankgeschäfte der Signa geraten in den Fokus - auch der Politik.
Brennpunkt Deutschland: Dort steht der Tiroler nach der Pleite der Kaufhauskette Galeria, die zu seiner Signa-Gruppe gehört, vor einer Milliardenbaustelle. Und nun das: Die Europäische Zentralbank (EZB) schaue sich die Engagements europäischer Banken bei der Signa genau an. Das berichtet das „Handelsblatt“.
EZB: „Wir kommentieren den Sachverhalt nicht“
Die EZB wolle Details zu Kreditengagements wissen. Zentrale Fragen der Zentralbank seien: Wie hoch sind die Kreditrisiken für die Banken, sind Darlehen besichert und wenn ja wie? Auf Anfrage der „Krone“ heißt es von der EZB: „Wir kommentieren den Sachverhalt nicht.“ Das heißt jedoch, dass es den Sachverhalt gibt.
„Droht Finanzplatz Wien Ungemach?“
In Österreich wird die Angelegenheit zum Politikum. Die Grünen unter Nina Tomaselli brachten am Donnerstag eine parlamentarische Anfrage an Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) ein. Titel: „Droht dem Finanzplatz Wien aufgrund von Benkos Signa Ungemach?“
Verbindungen zu Russland
Laut Anfrage sei Benkos Signa über Jahre einer der wichtigsten Kunden der russischen Europatochter Sberbank gewesen. Die Finanzmarktaufsicht FMA hat auf Anweisung der EZB der Sberbank 2022 die Lizenz entzogen. Nun will man vom Minister wissen, ob er die FMA mit der Prüfung der Signa betraut habe oder welche österreichischen Banken einem erhöhten Risiko wegen Geschäften von Signa ausgesetzt sind. Brunner hat acht Wochen Zeit für Antworten.
Die „Krone“ fragte auch Signa bzw. Benko zu den Entwicklungen an. Eine Reaktion seines Anwalts steht noch aus.
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