Für Österreichs Freestyle-Snowboarder zieht sich die WM in Bakuriani endlos. Doppel-Olympiasiegerin Anna Gasser überlegt sogar, gemeinsam mit Trainings- und Lebenspartner Clemens Millauer zwischen Slopestyle und Big Air mit dem Auto drei Tage lang das Land zu erkunden. Der „windy hill“ macht seinem Namen alle Ehre, für den Slopestyle sind sportliche Prognosen daher schwer abzugeben. Gassers Herz im Sturm erobert haben im kleinen Wintersportort die zahlreichen Straßenhunde.
Der Wind wirbelt das Programm derzeit etwas durcheinander und lässt weit weniger Training zu als erhofft. „Wenn ein Skigebiet ‘windy hill‘ heißt, dann ist das für Slopestyle und Big Air nicht so perfekt“, sagte Gasser und erinnerte an die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi, 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking, als die Athletinnen und Athleten im Wind ebenfalls einen weiteren Gegner hatten. „Schade, dass das immer bei Großereignissen so ist.“
„Kurs einer WM würdig, bei den Verhältnissen schauen wir mal“
Der Kurs wäre eigentlich richtig gut, meinte Gasser. „Sie haben sich viel Mühe gegeben. Die Leute sind so herzlich und bemüht. Der Kurs ist einer WM würdig, bei den Verhältnissen schauen wir mal“, erklärte die Kärntnerin in einem Video-Call mit österreichischen Journalistinnen.
Millauer hat seine Quali im Slopestyle über Rails und Kicker am (heutigen) Freitag, Gasser erst am Sonntag. Die Medaillenentscheidungen sind jeweils am Montag angesetzt. Es folgen drei Tage Pause, Training sowie dann am zweiten WM-Wochenende die Big-Air-Einsätze. Außer auf dem Wettkampf-Kurs, auf dem auch die Skifahrer im Einsatz sind, gibt es keinen weiteren Park. „Wir werden versuchen, das Beste draus zu machen“, sagte Gasser.
Gepäck mit Verspätung
Die Österreicher hatten überhaupt einen holprigen Start in Bakuriani, das Gepäck war verspätet angekommen, sie mussten sich Material von der Konkurrenz ausborgen. Enden wird der Aufenthalt im Kaukasus definitiv nicht damit, dass Gasser ein Hündchen mitnehmen wird. „Die sind extrem lieb und zugetan. Ich habe mich aber schon informiert, das ist zu kompliziert.“
Leichter ist der Transport einer Medaille, bei Weltmeisterschaften hat die 31-Jährige bisher Gold im Big Air 2017 in der Sierra Nevada und Silber im Slopestyle 2015 am Kreischberg eingepackt. Millauer hat als bestes WM-Ergebnis einen 13. Platz 2019 in Park City im Slopestyle stehen.
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