Prinz Andrew will sich von König Charles nicht von seinem Wohnsitz, der Royal Lodge im Windsor Great Park, vertreiben lassen.
Wie britische Medien berichten, sei es König Charles ein Dorn im Auge, dass sein jüngerer Bruder, der das Königshaus durch seine Verbindungen zu dem US-Sexualverbrecher Jeffrey Epstein in eine große Krise gestürzt hat, nach dem Tod der Queen weiterhin in dem denkmalgeschützten Haus südlich von Windsor Castle residiert.
30 Räume
Die Royal Lodge verfügt über 30 Räume, davon sieben Schlafzimmer, und liegt auf einem 98 Hektar großen Grundstück. Die Pacht, die auf 75 Jahre abgeschlossen wurde, beträgt dafür nur 250 Pfund (280 Euro) die Woche.
Als Teil des Crown Estate war die Lodge von 1952 bis zu ihrem Tod im Jahr 2002 im Alter von 101 Jahren die Windsor-Residenz von „Queen Mum“ Königin Elisabeth der Königinmutter. Seit 2004 ist es der offizielle Landsitz von Prinz Andrew und seiner Familie.
Hohe Erhaltungskosten
Es heißt, dass Andrew die meiste Zeit auf dem Anwesen verbringt. Er wird regelmäßig bei Ausritten in Windsor gesehen.
Der König setze darauf, dass Andrew sich die Erhaltungskosten, die neben der Pacht anfallen, für das noble Anwesen bald nicht mehr wird leisten können, da er Andrew im Gegensatz zu ihrer Mutter Queen Elizabeth keinerlei Zuwendungen aus der königlichen Kassa gewährt.
Der Duke of York selbst soll Freunden geklagt haben, dass es ihm schwerfallen würde, das Haus instand zu halten, wenn er nicht jedes Jahr Hunderttausende von Pfund vom König erhalten würde.
Klage gegen den König?
Die verstorbene Königin hat Andrew den Berichten zufolge mit privaten Mitteln aus dem Herzogtum Lancaster, das Charles geerbt hat, mit etwa 250.000 Pfund (rund 280.000 Euro) jährlich großzügig unterstützt. Charles hat angekündigt, dass der Geldfluss ab April endet, da das Königshaus Sparmaßen ergreift. Damit bleibt Andrew nur noch seine Pension aus seiner Zeit bei der Royal Navy.
Der 63-Jährige will sich das nicht gefallen lassen und soll vor Freunden angekündigt haben, dass er nicht die Absicht hat, sein Anwesen in Windsor zu verlassen. Immerhin habe er einen gültigen Pachtvertrag.
Außerdem habe er im Laufe der Jahre Millionen von seinem eigenen Geld ausgegeben, um die Royal Lodge nach seinen Vorstellungen zu renovieren. Er wolle nicht kampflos aufgeben und notfalls den König sogar verklagen.
Kampfansage
Ein Insider sagte dem „Mirror“: „Er sagte, dass er nicht gehen wird, es gibt keine Chance, dass das passiert und selbst wenn der König ihn wollte, wie würde das funktionieren? Wenn er (der König) Millionen ausgeben will, um ihm das Geld zurückzuzahlen, das er bereits für das Anwesen ausgegeben hat, ist das eine andere Sache.“
Für die Quelle ist es eine schockierende Vorstellung, dass der Herzog von York seinen Bruder, den König wegen Geld verklagen könnte. „Das wäre undenkbar“, so der Insider. Unklar ist, ob und wenn, wie viel Geld Andrew von Queen Elizabeth II. geerbt hat.
Umzug nach London?
Bekannt ist, dass die Enkeltöchter der Queen, Prinzessin Eugenie und Prinzessin Beatrice, ihrer Mutter Sarah Ferguson im letzten Jahr eine Immobilie in Belgravia gekauft haben.
Der Prinz und seine Ex-Frau leben schon seit einigen Jahren wieder zusammen in der Royal Lodge und könnten im Falle des Verlustes der Royal Lodge auch dauerhaft in der Eigentumswohnung in London leben.
Missbrauchsklage
Andrew spielt in der Öffentlichkeit wegen seiner Verstrickung in einen Missbrauchsskandal kaum noch eine Rolle.
Er hat sich vor einem Jahr mit einer US-Amerikanerin, die ihm vorwarf, sie als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben, auf einen mutmaßlich millionenschweren Vergleich geeinigt und damit einen rufschädigenden Zivilprozess in den USA abgewendet.
Die im September gestorbene Queen hatte ihrem zweitältesten Sohn seine militärischen Dienstgrade und Schirmherrschaften entzogen.
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