Wasserknappheit

Italiens Regierung arbeitet an neuer Strategie

Ausland
24.02.2023 09:34

Schon der Sommer 2022 war zu heiß, nun leidet Italien auch noch unter einem zu trockenen Winter. Um die daraus resultierende Wasserknappheit bekämpfen zu können, soll eine Expertenkommission einen kurzfristigen Interventionsplan und ein mittelfristiges Programm entwerfen.

Italien befürchtet zunehmende Probleme mit der Wasserknappheit und will in Hinblick auf die Sommermonate Maßnahmen ergreifen. So hat die italienische Premierministerin Giorgia Meloni für den kommenden Mittwoch (1. März) eine Ministerratsitzung einberufen, bei dem die Probleme der anhaltenden Dürre diskutiert werden sollen.

An der Sitzung werden Vertreter der Ministerien für Umwelt, Infrastruktur, Landwirtschaft, sowie des Katastrophenschutzes teilnehmen. So soll die Effizienz des Wasserversorgungssystems aufgestockt werden. Die italienische Regierung denkt außerdem an Investitionen zur Erneuerung veralteter Wasserleitungen.

San Biagio am Gardasee (Bild: Piero CRUCIATTI / AFP)
San Biagio am Gardasee
Niedriger Wasserstand in Venedig im Februar (Bild: AP Photo/Luigi Costantini)
Niedriger Wasserstand in Venedig im Februar

Die 425.000 Kilometer Wasserleitungen in Italien sind stark veraltet. Für die Modernisierung des Wassernetzes wären fünf Milliarden Euro notwendig.

Wasserreserven gesunken
Die Regierung denkt auch an eine Kampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Problem Wassernot. TV-Spots sollen die Italiener auffordern, Wasser und Strom zu sparen. Wegen der seit Monaten anhaltenden Dürre sind die Wasserreserven im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte gesunken. Besorgniserregend ist vor allem die Lage des Flusses Po, dem längsten Fluss Italiens, dessen Pegel stark gefallen ist. Die Niederschläge in den vergangenen Monaten lagen deutlich unter dem Durchschnitt.

Der Po in Linarolo (Bild: Piero CRUCIATTI / AFP)
Der Po in Linarolo

Trinkwassernot im Piemont
In der norditalienischen Region Piemont mussten sieben Gemeinden Wassertanks einsetzen, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen, 70 weitere Gemeinden in Norditalien riefen die Vorwarnstufe aus. Der größte Wasserspeicher Italiens, der Gardasee, ist nur noch wenige Zentimeter von seinem historischen Tiefststand entfernt. Auch der Pegel des Comersees ist stark gesunken. Italien befürchtet einen schwierigen Sommer mit Rekordtemperaturen wie im Jahr 2022.

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