Ukraine-Krieg

Konfliktforscherin: „Eine Generation bis Frieden“

Ausland
24.02.2023 10:07

Die Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff geht erst in Jahren von einem wirklichen Frieden zwischen Russland und der Ukraine aus. „Ehe wir einen echten Frieden haben, wird es wahrscheinlich eine Generation dauern“, sagte die Leiterin des Frankfurter Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung.

Es würde Jahrzehnte brauchen, bis die Gesellschaften wieder aufeinander zugehen können, sagte die Wissenschaftlerin. „Es wurden so viele Gräueltaten begangen, die aufgearbeitet werden müssen. Da sind einfach so viel Schmerz, Verletzungen, Wut und Hass.“

„Negativer Frieden nicht besonders stabil“
Es reiche für einen echten Frieden nicht, wenn die Waffen niedergelegt würden. „Das ist das, was wir einen negativen Frieden nennen“, sagte die Konfliktforscherin gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). „Natürlich ist der immer noch besser als ein Krieg. Aber ein negativer Frieden ist nicht besonders stabil.“

Die Gefahr, dass die Gegner wieder in den nächsten gewaltsamen Konflikt miteinander gerieten, sei sehr hoch - solange nicht die Konfliktursachen geklärt seien. „Darum muss es uns auch im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gehen“, betonte Deitelhoff.

China fordert Waffenstillstand
China hatte zuletzt zu einem Waffenstillstand im Ukraine-Krieg aufgerufen. In einem mit Spannung erwarteten Positionspapier, das Freitag vom Außenministerium in Peking veröffentlicht wurde, wird auch eine sofortige Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gefordert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat indes am ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges den Widerstand seiner Landsleute gewürdigt und sich erneut siegessicher gezeigt.

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