Horror für Nutztiere
Der größte Schweinestall der Welt steht in China
Sie werden nie die Sonne sehen, nie im Schlamm baden oder auf frischem Gras herumtollen. Stattdessen werden sie gemästet und verbringen ihr kurzes Dasein in einem gigantischen Hochhauskomplex (Video oben) auf engstem Raum. Im chinesischen Ezhou werden mehr als eine halbe Million Schweine auf 26 Stockwerken gezüchtet, geschlachtet und an portioniert an hungrige Kunden ausgeliefert. Mahlzeit!
Die 26-stöckige Schweinefarm in der zentralchinesischen Provinz Hubei ist eine der modernsten und größten Schweinezuchtbetriebe der Welt. Anfang Oktober 2022 wurde der Betrieb mit 3700 Sauen aufgenommen. Ein Zukunftsmodell, das vielleicht schon bald weltweit Schule machen wird?
Jährlich sollen hier 1,2 Millionen Schweine geschlachtet werden, die in einem einzigen Gebäude untergebracht sind. Grund für die „kosten- und ressourceneffektive“ Massentierhaltung ist die unaufhörliche Nachfrage. Die scheinbar unstillbare Lust der Chinesen auf Schweinefleisch, das in vielen traditionellen Speisen eine wichtige Zutat ist.
Ursprünglich wollte das federführende Unternehmen Hubei Zhongxin Kaiwei Modern Farming nach eigenen Angaben in die Herstellung küchenfertiger Lebensmittel investieren, änderte aber seine Meinung, nachdem die Zement- und Bauindustrie in China eingebrochen war, berichtet der „Guardian“. Nun hat man in die Schweinefleischproduktion investiert - ein in China lukratives wie zukunftssicheres Geschäft.
650.000 Tiere auf 800.000 Quadratmetern
Noch sind nicht beide Gebäude des riesigen Gebäudekomplexes einsatzbereit, doch in Zukunft sollen auf insgesamt 800.000 Quadratmetern 650.000 Tiere gezüchtet werden. 30.000 automatische Futterstationen versorgen die Tiere. Jedes Stockwerk ist temperatur- und lüftungsgesteuert und wird zudem videoüberwacht.
Abfälle dienen der Erzeugung von Biogas
Nach Angaben des Unternehmens werden die Abfälle der Schweine aufbereitet und zur Erzeugung von Biogas verwendet, das zur Stromerzeugung und zur Erwärmung von Wasser innerhalb des Betriebs genutzt werden kann. Innerhalb der Gebäude herrschen strenge Hygieneregeln, um den Ausbruch von Seuchen zu vermeiden bzw. deren Risiko bestmöglich einzuschränken. Arbeiter müssen mehrere Desinfektions- und Testrunden durchlaufen, bevor sie das Gelände betreten dürfen. Bis zur nächsten Pause dürfen sie es auch nicht verlassen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.