Polen hat die ersten Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert. Gleichzeitig würden ukrainische Soldaten von polnischen, kanadischen und norwegischen Ausbildern im Leopard-Ausbildungszentrum in Swietoszow geschult, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Freitag in Warschau. Wie viele Leopard-Kampfpanzer an das östliche Nachbarland übergeben wurden, sagte er nicht.
Der Leopard 2 dürfte damit der erste moderne westliche Kampfpanzer sein, der an der Front in der Ukraine eingesetzt wird. Nach Einschätzung von Militärexperten ist er den russischen Waffensystemen überlegen, weil er schneller ist, weiter schießen kann und stärker gepanzert ist. Ukrainische Soldaten wurden bereits Anfang Februar nach Polen geschickt, um an den Panzern ausgebildet zu werden.
Polen betont Zusammenarbeit mit Deutschland
Eine wichtige Rolle spiele bei der Aktion Polens die Zusammenarbeit mit Deutschland, so der polnische Verteidigungsminister weiter. Beide Länder wollen der Ukraine je 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 überlassen. Ende Jänner hatte Deutschlands Regierung Partnerländern die Genehmigung erteilt, Leopard-Panzer aus deutscher Produktion an die Ukraine zu liefern. Einen Tag zuvor hatte Polen einen entsprechenden Antrag gestellt. Zugleich hatte Deutschland bekannt gegeben, der Ukraine selbst Leopard-2-Kampfpanzer zu liefern. Auch weitere westliche Länder wollen Panzer schicken.
Am Freitag berichtete der „Spiegel“, dass Schweden sich ebenfalls mit Leopard-2-Panzern an den Waffenlieferungen für die Ukraine beteiligen will. Insgesamt zehn Panzer der Typen 2A6 und 2A5 will die Regierung in Stockholm demnach bereitstellen. Diese seien Teil der geplanten Ausstattung von zwei ukrainischen Panzerbataillonen, die Ende Jänner angekündigt worden waren, so der „Spiegel“. Ein Panzerbataillon besteht aus drei Kompanien zu je 12-14 Panzern.
Polens Premier Mateusz Morawiecki reiste am Freitag nach Kiew, um am Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten der Ukraine, Denys Szmychal, Blumen an der Gedenkmauer der für die Kriegsgefallenen niederzulegen. Morawiecki traf sich auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
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