Ein Interview in den Wolken: Der ehemalige ÖSV-Cheftrainer und Autor Alexander Pointner im Gespräch mit Marie Leopoldsberger übers Besserwissen, Schauspielern, sowie die Höhen und Tiefen des Lebens.
„Krone“: Auf geht`s für uns in luftige Höhen: Welche Verbindung zwischen Fliegen und Tanzen gibt‘s für dich?
Alexander Pointner: Beim Fliegen muss man sich der Luft anpassen und beim Tanzen seiner Partnerin. Dieses Wechselspiel sehe ich als verbindendes Element. In der Luft, wie auch im Tanz, passiert machmal Unvorhersehbares. Wenn‘s in der Luft ein bisserl unruhig ist, dann wackeln wir im Flieger, wie du spürst.
Was findest du hier oben, was es am Boden nicht gibt?
Diesen Weitblick. Öfters ist es so kleinkariert da unten. Man kann hier oben richtig durchschnaufen, einen anderen Blickwinkel einnehmen und kurz einiges vergessen.
Du bist stets offen mit den Höhen und Tiefen deines Lebens umgegangen - vom Suizid deiner Tochter bis zur eigenen Depression.
Wie vielen Leuten geht’s schlecht, und sie sagen trotzdem: „Es geht mir gut.“ Du musst mal beobachten, wie die Leute schauen, wenn du ehrlich bist. Einfach mal sagst, dass es dir schlecht geht. Viele wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. „Wie geht`s dir?“ ist oft einfach eine Höflichkeitsfloskel, eine Redewendung. Das habe ich gemerkt in unseren schweren Zeiten, wo unsere Tochter Nina 13 Monate im Wachkoma gelegen ist. Man hat dann halt mal gesagt „es geht schlecht“. Viele haben das gewusst und dann die Straßenseite gewechselt. Weil man eben oft nicht weiß, wie man mit Trauer, mit Beistand umgeht. Aber es muss auch mal einmal einen schlechten Tag geben dürfen. Immer eine heile, schöne Welt aufrecht zu erhalten kostet viel Energie. Wenn ich am Tanzparkett jetzt noch schauspielern müsste, wird‘s heftig. (lacht)
Wovor hast du in der Show den meisten Respekt? Gibt es einen Angstgegner?
Der Angstgegner ist, dass, die Voraussetzungen ja denkbar ungünstig sind. So vom Rhythmus-Gefühl (lacht). Obwohl ich als Skisprung-Trainer immer geredet habe: „Man muss den Rhythmus aufnehmen“, habe ich ihn als aktiver Springer auch noch nicht richtig gscheit aufgenommen. Ich hoffe, ich wachse in das Ganze rein. Ich bin Perfektionist und habe meist gewusst, dass ich Sachen irgendwie zusammen bringe. Jetzt weiß ich nicht, was auf mich zu kommt, ich weiß nur, dass es eine riesige Challenge ist. Und ich bin mir sicher: Es ist kein Kindergeburtstag.
Geboren in: Grieskirchen
Alter: 52 Jahre
Lieblingsspeise: Kasspätzle
Meine Musik: Metallica
Diesen Sport mache ich auch: One Wheel fahren
Lieblingsbücher: Die Bücher meiner Frau Angela wie etwa „Phie und die Hadeswurzel“
Beschäftigt bin ich derzeit mit: Tanztraining und Backstage-Videos für Instagram und Facebook machen
Wie sehr lässt du dir als ehemaliger ÖSV-Cheftrainer von deiner Tanztrainerin Manuela Stöckl etwas sagen?
Sie darf ruhig sagen, wo es lang geht. Die Gefahr ist, wenn man selber Trainer war, dass man alles besser weiß. Ich möchte mich drauf einlassen, dass es dazu nicht kommt. Weil hier brauch ich nicht gscheit tun. (lacht)
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