Ohne das größte Land Europas sei eine europäische Sicherheit unmöglich, sagte der russische OSZE-Delegationsleiter Pjotr Tolstoj am Freitag. Sein Team hätte den parlamentarischen Dialog bei der Tagung in Wien fortführen wollen, sei aber auf Hass gestoßen.
„Die russische Delegation hat an der Tagung in der Hoffnung teilgenommen, den parlamentarischen Dialog fortzusetzen. Das ist derzeit jedoch nicht möglich. Nach dem Sieg Russlands in der Ukraine muss dieser Dialog jedoch geführt werden“, sagte der russische OSZE-Delegationsleiter Pjotr Tolstoj am Freitag in Wien.
Bei der Wintertagung habe der Hass auf Russland dominiert und der Wunsch, sich mit der ukrainischen Bevölkerung zu solidarisieren. Man habe „Waffen, Waffen, Waffen, Sieg, Sieg, Sieg“ gehört, klagte der Vizepräsident der russischen Staatsduma. Je mehr Waffen an die Ukraine geliefert würden, desto weiter werde man jedoch gehen. Das russische Militär sei nicht zu besiegen, die Sicherheit des Landes werde um jeden Preis gewährleistet.
Klage über amerikanische Werte in Europa
Leonid Sluzki von der russischen OSZE-Delegation beklagte bei seinem Besuch wiederum den Export von amerikanischen Werten wie Multikulturalismus nach Europa und prangerte einen „echten Völkermord“ an, den die Ukraine gegen Russischsprechende in einigen ihrer Regionen durchgeführt habe.
Wir sind nicht zu Bällen gekommen, nicht für Restaurants und nicht, um Konzerte zu hören. Wir sind gekommen, um zu arbeiten.
Pjotr Tolstoj
Für Österreichs Regierung hatten die Russen aber positive Worte übrig. Tolstoj bedankte sich, dass trotz internationalen Drucks Visa für ihn und seine Kollegen ausgestellt worden seien. Er hoffe, dass sie künftig bei weiteren internationalen Veranstaltungen in Wien teilnehmen dürften. Das Gerücht über einen möglichen Besuch des freiheitlichen Akademikerballes sei übrigens von der ukrainischen Seite aufgebracht worden, um Österreich damit zu beschämen. „Wir sind nicht zu Bällen gekommen, nicht für Restaurants und nicht, um Konzerte zu hören. Wir sind gekommen, um zu arbeiten“, versicherte Tolstoj.
Die Gruppe verließ Österreich kurz vor 20 Uhr mit einem Linienflug.
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