So alt wie Putin
Russen schicken Sowjet-Panzer als Kamikaze-Waffen
Derzeit machen Berichte die Runde, wonach Moskau völlig veraltete Transportpanzer aus der Sowjet-Zeit in die Ukraine schicken könnte. Ukrainische Militärbeobachter mutmaßen, dass sie als Kamikaze-Waffen dienen könnten.
Russland setzt nun scheinbar auf veraltete Transportpanzer des Typs BTR-50, wie der prorussische Telegram-Kanal des Kriegsbloggers Kirill Fedorov am Donnerstag informierte. Um „modernstes Kriegsgerät“, wie Russland gerne für sich beansprucht, handelt es sich dabei aber sicher nicht. Denn das Kampffahrzeug wurde im Jahr 1954 (!) entwickelt, auf Basis des leichten Amphibienpanzers T-76.
Die Rote Armee setzte den BTR-50 für den Transport von bis zu 20 Soldaten und Ausrüstung ein. Es existieren sowohl unbewaffnete Modelle als auch Versionen mit einem schweren Maschinengewehr. Auch verbündete Staaten erhielten den Panzer, wie beispielsweise die DDR.
Gerät mit Macken
Ein großer Minuspunkt bei dem Fahrzeug ist, dass man es nur über eine Dachluke verlassen kann - und nicht wie heute über eine Heckklappe. Zudem ließ seine schwache Panzerung keinen Kampf gegen andere Kampffahrzeuge zu. In den 70er-Jahren wurde schließlich seine Produktion eingestellt. Mehr als 6300 Exemplare sollen bis dahin produziert worden sein. Im Jahr 2003 soll die Rote Armee noch ungefähr 1000 BTR-50 besessen haben.
Kamikaze-Fahrzeuge
Aber wozu benötigt denn nun Moskau solche „Oldies“? Experten halten es für möglich, dass die Panzer als ferngesteuerte Kamikaze-Fahrzeuge nützlich sein könnten - für die Zerstörung befestigter Stellungen. Neu ist diese Idee nicht: Beispielsweise setzten Terroristen des Islamischen Staates bereits 2015 in Syrien auf diese Methode und schickten während der Kämpfe um die Stadt Deir ez-Zor mit Sprengstoff beladene BTR-50 gegen Stellungen der Regierungstruppen.
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