„Rettungsboot“-Mission

„Sojus“-Kapsel an Raumstation ISS angedockt

Wissenschaft
26.02.2023 09:02

Als Ersatz für eine beschädigte russische Raumfähre hat am Sonntag eine unbemannte "Sojus"-Raumkapsel an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Nachdem die „Sojus MS-23“ am Freitag vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet war, kam sie am Sonntag an der ISS an, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten.

Die Kapsel hatte rund 430 Kilogramm Material für die Besatzung an Bord, darunter medizinische Geräte und Ausrüstung für wissenschaftliche Experimente. Die ungewöhnliche Mission war nötig geworden, weil die bereits zuvor an der ISS angedockte Fähre „MS-22“ ein Leck hat - wohl verursacht von einem Mikrometeoriten. Aus dem Kühlsystem austretende Flüssigkeit (Bild unten) ließ die Rückkehr von zwei Russen und einem US-Amerikaner zur Erde riskant erscheinen.

(Bild: NASA)

Geplant ist nun, dass die Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie NASA-Astronaut Frank Rubio, die im September mit der „Sojus MS-22“ zur ISS gekommen waren, voraussichtlich im Herbst mit der „MS-23“ zur Erde zurückkehren sollen. Die beschädigte „MS-22“-Kapsel soll im März unbemannt von der ISS zurückfliegen.

Bei der Raumstation rund 400 Kilometer über der Erde arbeiten Russland und die USA zwar seit mehr als 20 Jahren eng zusammen, das Verhältnis ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor rund einem Jahr aber in eine schwere Krise geraten. Im Weltall kooperieren beide Länder nach wie vor, allerdings traten auch hier bereits gewisse Spannungen auf - ausgelöst durch den Ukraine-Konflikt.

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