Meta-Analyse zeigt:

Corona-Infektion bietet zehn Monate guten Schutz

Wissenschaft
26.02.2023 11:38

Menschen, die in der jüngsten Vergangenheit - auch trotz Impfungen - eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben, dürfen sich einige Zeit lang sicher(er) fühlen. Das hat jetzt eine große Meta-Analyse von 65 Studie aus 19 Staaten durch US-Experten ergeben.

Demnach schützt eine überstandene Covid-19-Erkrankung mindestens zehn Monate zu bis zu 90 Prozent vor einer schweren oder tödlich verlaufenden Erkrankung. Die Auswertung der Studien zum Thema der nach einer SARS-CoV-2-Infektion bestehenden Immunität gegen eine neuerliche Ansteckung bzw. symptomatische und schwere Erkrankungen umfasste alle international aufgetauchten Virus-Varianten (Wuhan, Alpha, Beta, Delta und Omikron BA.1) bis zum 30. September des Vorjahres.

Insgesamt zeigte sich ein recht einheitliches Bild, was die Schutzwirkung vor einer neuerlichen Infektion betrifft. „Die Wirksamkeit gegen eine Re-Infektion durch die Omikron BA.1-Variante (nach Erstinfektion; Anm.) lag bei 45,3 Prozent und gegen eine symptomatische Omikron BA.1-Erkrankung bei 44 Prozent“, schrieben die Experten.

Schutz vor schweren und tödlichen Verläufen
Eine erste Infektion jeglicher SARS-CoV-2-Art verursachte gegen alle Virusvarianten, auch gegenüber Omikron BA.1, zu mehr als 78 Prozent einen Schutz vor schweren oder tödlich verlaufenden Erkrankungen, berichten ein Team um Stephen Lim von der University of Washington in Seattle im Fachblatt „Lancet“.

Elektronenmikroskopische Aufnahme des Coronavirus SARS-CoV-2 (gelb) (Bild: NIAID-RML)
Elektronenmikroskopische Aufnahme des Coronavirus SARS-CoV-2 (gelb)

Interessant ist auch der zeitliche Verlauf. Bei einer Infektion mit einer Prä-Omega-Variante lag die Schutzrate vor einer neuerlichen Ansteckung mit dem Wildtyp (Wuhan) sowie gegen die Varianten Alpha und Delta nach einem Monat bei 85,2 Prozent, nach 40 Wochen bei 78,6 Prozent, nach 20 Monaten noch bei 55,5 Prozent.

Bei Omikron BA.1 nimmt Schutz rascher ab
Im Gegensatz dazu nahm der Schutz vor einer Neuansteckung mit Omikron BA.1 deutlich schneller ab und lag nach zehn Monaten nur noch bei 36,1 Prozent. Der durch eine Infektion mit einer Prä-Omega-Variante erzielte Schutz vor symptomatischer Erkrankung entsprach, wie auch das Deutsche Ärzteblatt zu der Studie feststellte, den Schätzungen für eine Reinfektion: Vor einer symptomatischen Erkrankung durch den Wildtyp sowie die Varianten Alpha und Delta schützte sie zu 78,4 Prozent nach zehn Monaten. Eine symptomatische Erkrankung durch Omikron BA.1 verhinderte sie dagegen nur zu 37,7 Prozent.

Schutz vor schweren und tödlichen Verläufen
Besonders wichtig erscheint aber die protektive Wirkung gegen schwere und tödlich verlaufende Erkrankungen durch die Covid-19-Erreger. Nach zehn Monaten schützte eine Erstinfektion mit den Virusvarianten vor Omikron (Wuhan, Alpha, Delta) zu 90,2 Prozent vor einer schweren oder gar tödlichen weiteren Erkrankung.

Forscher: Impfung ist wirksamster Schutz
Eine Omikron BA.1-Infektion wies nach 40 Wochen noch eine Schutzrate vor einer weiteren Infektion mit schwerem bis tödlichen Verlauf von 88,9 Prozent auf. „Die Schutzrate vor der BA.1-Variante war deutlich geringer und nahm auch schneller ab“, fassten die US-Forscher ihre Resultate zusammen. Die sicherste Möglichkeit, zu einer wirksamen Immunität den Erreger SARS-CoV-2 zu bekommen - speziell einen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen -, sei weiterhin die Impfung.

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