Nach dem Angriff eines Soldaten auf einen Kameraden mit einem Regenschirm in Enns in Oberösterreich drohen dem Verdächtigen bis zu zehn Jahre Haft. Der Verletzte wird weiter im Spital behandelt.
Der Freitag hätte eigentlich ein Freudentag für einen 20-Jährigen aus Mattighofen und seinen 33-jährigen Kameraden aus Mistelbach werden sollen. Doch nun sitzt der Jüngere in der Justizanstalt Garsten in Untersuchungshaft und der Ältere liegt verletzt im Linzer Unfallkrankenhaus. Beide hatten – wie berichtet – gerade ihre eineinhalbjährige Ausbildung zum Wachtmeister abgeschlossen, wollten diesen Erfolg bei einer inoffiziellen Abschlussfeier in einem Lokal in Enns feiern. Am Freitag gegen 1.30 Uhr eskalierte dann ein Streit zwischen den beiden.
Mit einem Regenschirm verletzte der Jüngere seinen Kontrahenten im Gesicht so schwer, dass dieser sogar temporär in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste. Vor dem Haftrichter gab der unbescholtene 20-Jährige an, dass er zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert gewesen sei.
Alkoholpegel ist nicht mehr messbar
Wie stark diese Beeinträchtigung tatsächlich war, lässt sich aber nicht feststellen, da die Polizei erst am Nachmittag über den Vorfall informiert worden war. Der Innviertler kann sich erinnern, jemanden mit einem Regenschirm verletzt zu haben, wollte das angeblich aber nicht.
Schirm geworfen
Außerdem sagte er aus, dass er den Regenschirm „geworfen“ hätte. Diese Aussage wird auch von anderen Kameraden teilweise bestätigt. Ein Motiv für seinen Ausraster konnte er vorerst nicht nennen, bereits im Lokal soll er das spätere Opfer immer wieder provoziert haben. Der Regenschirm wurde jedenfalls in der Nähe des Lokals gefunden und sichergestellt.
Die Ermittlungen wegen absichtlich schwerer Körperverletzung laufen. Motiv für den Angriff konnte der Mann bei seiner Einvernahme aber keines nennen.
Julia Rauscher, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Steyr
Medizinisches Gutachten
Die Staatsanwaltschaft Steyr plant nun, ein medizinisches Sachverständigengutachten über die Art und Schwere der Verletzungen in Auftrag zu geben.
Näheres zum Gesundheitszustand des Opfers war am Sonntag nicht bekannt. Klar ist, dass der 33-Jährige noch nicht zum Tathergang befragt werden konnte. Gegen seinen 20-jährigen Kontrahenten laufen nun Ermittlungen wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung. Die maximale Strafdrohung beträgt bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.