Am Sonntag wird im südlichsten Bundesland gewählt. In der SPÖ herrscht trotz Landeschef Peter Kaiser Ruhe vor dem Sturm. Wichtige Rote drängen auf Veränderungen an der Parteispitze.
Es ist der 17. Februar in der ausverkauften Wiener Kulisse. Bei Ex-Politiker Peter Pilz ist Andreas Babler zu Gast. Er spricht zur Lage seiner roten Nation.
Babler gilt als linke Hoffnung
Nach den Umfragen-Dauertiefs inklusive Wahlschlappe in Niederösterreich gilt der Bürgermeister von Traiskirchen als linke Hoffnung. Er sagt, ihm werde flau im Magen, wenn er morgens an seine SPÖ denke. Er ist nicht alleine. Wuchtiger gegen die Bundes-SPÖ um Chefin Pamela Rendi-Wagner tritt der Burgenländer Hans-Peter Doskozil auf. Auch wenn er sich zuletzt zurück hielt. Schließlich will er nicht den Wahlkampf des Kärntner Landeskaisers Peter stören.
Ein Heimspiel mit spannender Verlängerung
Am 5. März wird gewählt. Aktuelle Trends von Christoph Haselmayer (IFDD) ergeben: Der SPÖ-Landeschef dürfte ein wenig verlieren (zuletzt hatte er 48%), aber wird dennoch klar auf Platz 1 landen. Weit dahinter die FPÖ mit leichten Zugewinnen, dahinter der Rest. Doch was heißt das für den Bund? „Weniger als man glauben könnte“, sagt der Kärntner Haselmayer. Die ÖVP sei dort traditionell schwach, die FPÖ habe Riesenpotenzial, sei jedoch intern zerstritten und werde trotzdem Zweite werden. Einzig für die Roten könnte es unangenehm werden. „Sollte sich eine Dreier-Koalition ohne Kaiser ausgehen, dann spielt es ’House of Karawanken.’ Mit Auswirkungen auf Wien.“ Doch auch ohne dieses Szenario droht Ungemach.
Kritiker: „Dort bei den Bobos, das ist ihre Welt“
Treffen in mit wichtigen Roten in Wien. Es müsse bald gehandelt werden. „Unser Anspruch muss angesichts der Teuerung Platz 1 sein. Davon sind wir weit weg“, sagt einer und deutet in die überschaubaren Weiten der Bezirke 7 - 9. „Dort, bei den Bobos, das ist ihre Welt. Und haben keinen Bezug zu den Menschen in den Bundesländern.“ Gemeint sind Rendi-Wagner, Geschäftsführer Christian Deutsch und Klubvize Jörg Leichtfried. Auch in der Asylfrage gebe es keine klare Kante.
Die gibt es im Burgenland. Doskozil hat Fans wie Gegner. Sein Landesgeschäftsführer Roland Fürst sagte laut „Krone“-Infos in kleiner Runde, er werde nach dem 5. März „die Bude in Wien anzünden.“ Es ist Feuer am Dach. Christoph Haselmayer: „Der Zündler als Feuerwehrmann, das ging noch nie gut aus.“
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