Als der Vater den Job verliert, zieht die Familie von Ebeneser in die kleine Wohnung im Block. Jetzt schrumpft seine Welt, und die Eltern auch. Nur der Berg Rechnungen wächst. Doch das Mädchen Sammy ist womöglich noch schlechter dran. Und irgendwo gibt es trotzdem noch so etwas wie Spaß...
In der Studiobühne des Landestheaters ist das Kinder- und Jugendstück „Wutschweiger“ (ab 10 Jahren) in einer gelungen Inszenierung angelaufen.
In Österreich ist aktuellen Studien zufolge jedes fünfte Kind von Armut gefährdet oder gar betroffen. Zu dieser Gruppe der Abgehängten gehören auch Sammy und Ebeneser.
Letzterer zieht mit seinen Eltern in eine kleine Wohnung. Als seine Welt schrumpft, versteht ihn nur die ungestüme Sammy. Weil der teure Schulskikurs dann tatsächlich ohne die zwei Kinder stattfindet, beschließen die beiden, ewig zu schweigen.
Gut erzählt und gespielt
Das Stück „Wutschweiger“ von Jan Sobrie und Raven Ruëll erzählt von sozialer Ungleichheit und Kinderarmut, aber auch von Freundschaft und erster Verliebtheit. Trotz ernster Thematik entdeckt man Komik, Poesie und auch Hoffnung. Jens Kerbel inszeniert das Stück temporeich.
Trotzdem ein gutes Ende
Genial die Idee der Miniaturstadt, mit der auch im Hintergrund die Videos von David Panhofer arbeiten. Isabella Campestrini ist eine impulsive Sammy, die schmuddelig daherkommt, dennoch ist ihre Lebensfreude mitreißend, ihre Trauer um die verstorbene Mutter berührt. Kongenial Friedrich Eidenberger als Ebeneser, der perfekt weitere Sprechrollen übernimmt, und ihr eine Schulter zum Anlehnen bietet. Gelungen!
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