Braunauer Helfer

„Millionäre und Arme saßen gemeinsam auf Straße“

Oberösterreich
27.02.2023 13:00

Fünf Freunde aus dem Innviertel flogen ins Erdbebengebiet in die Türkei, suchten nach Vermissten und versorgten Überlebende.

Nicht nur professionelle Helfer kehren nach ihrem Türkei-Einsatz wieder in die Heimat nach Oberösterreich retour, sondern auch Erhan Celik, der mit vier Freunden acht Tage im Krisengebiet war und den Menschen vor Ort half. 
„Ich habe die Nachrichten im Fernsehen gesehen und wollte einfach nur helfen. Ich hab’ dann gleich ein paar Freunde angerufen und wir sind von München nach Ankara geflogen. Dort haben wir uns ein Mietauto genommen und sind direkt ins Krisengebiet gefahren“, schildert der 34-jährige Braunauer.

Von Essen verteilen bis zur Mithilfe bei der Suche nach Verschütteten - die Gruppe hat alles mitgemacht und dabei viel erlebt.

Erhan Celik bekam vor Ort bedrückende Eindrücke von zerstörten Existenzen: „Dieser Einsatz wird mich lange begleiten. Wir haben so viele schreckliche Dinge sehen müssen.“ (Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Erhan Celik bekam vor Ort bedrückende Eindrücke von zerstörten Existenzen: „Dieser Einsatz wird mich lange begleiten. Wir haben so viele schreckliche Dinge sehen müssen.“

„Man kann das mit Worten gar nicht beschreiben. Es ist heftig, wirklich schlimm was wir in der Türkei gesehen haben. Die Menschen dort waren alle so dankbar. Für uns war es ein schönes Gefühl helfen zu können“, erzählt Erhan, der im Mietauto genächtigt hatte.

Erhan Celik war gemeinsam mit vier Freunden in der Türkei (Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Erhan Celik war gemeinsam mit vier Freunden in der Türkei

Seit einigen Tagen ist er wieder daheim in Braunau, sein Hilfseinsatz wird ihn aber noch lange verfolgen: „Meine Lebenseinstellung hat sich verändert, ich hab’ gelernt, was wirklich wichtig ist. Es hat mir gezeigt, dass innerhalb von einer Minute alles weg sein kann. In der Türkei saßen Millionäre und Arme gemeinsam auf der Straße und wärmten sich am selben Lagerfeuer.“

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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