„Wir müssen zulegen“

Nur noch eine Chance! ÖSV-Rückfall im Slalom

Wintersport
27.02.2023 05:32

Während Österreichs Skirennläufer in Kalifornien eine vierjährige Sieglosigkeit im Riesentorlauf ausgelöscht haben, entpuppt sich gegen Ende der Saison der Slalom als formschwächste Disziplin. Nur noch eine Chance bleibt, und zwar am 19. März beim Finale in Soldeu, um zu verhindern, dass wie 2019/20 nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher eine Weltcup-Saison ohne ÖSV-Sieg im Slalom zu Ende geht. 

Wenn es bei Manuel Feller nicht läuft, kommt derzeit keiner aus dem ÖSV-Team dem Podest gefährlich nahe. „Da sehe ich einen leichten Rückstand. Ich glaube, dass wir skifahrerisch für die Zukunft ein bisschen zulegen müssen“, meinte Männer-Rennsportleiter Marko Pfeifer.

Cheftrainer Marko Pfeifer (Bild: Christof Birbaumer)
Cheftrainer Marko Pfeifer

Der Tiroler Feller war im Dezember in Val d‘Isere sowie in Jänner in Garmisch-Partenkirchen als Zweiter am nächsten an einem Tagessieg dran. Marco Schwarz, in Palisades Tahoe am Samstag Riesentorlauf-Gewinner, kam in Madonna di Campiglio und Adelboden sowie bei der WM auf den sechsten Platz. Für die übrigen Kollegen aus der rot-weiß-roten Slalom-Equipe ging es in dieser Saison nicht so weit nach vorne.

Manuel Feller (Bild: GEPA pictures)
Manuel Feller

Keine Chance mehr auf Kristall
Im Skigebiet am Lake Tahoe verlor Feller mit einem 13. Platz nun auch die letzte theoretische Chance auf die Slalom-Kugel, um die sich in Andorra zwei Norweger und - zumindest theoretisch - zwei Schweizer matchen werden. Lucas Braathen hat 32 Punkte Vorsprung auf seinen in Courchevel zum Weltmeister gekürten Landsmann Henrik Kristoffersen. Daniel Yule und Ramon Zenhäusern haben mit 65 bzw. 99 Punkten Rückstand ebenfalls noch Chancen auf das Kristall.

Nächstbester Österreicher im Disziplin-Ranking nach dem fünftplatzierten Feller ist Fabio Gstrein als 13., Schwarz ist 15. Dann kommt nach Adrian Pertl, der als 21. geführt wird, innerhalb der Top 30 lediglich noch mit Michael Matt auf Rang 28 ein ÖSV-Athlet zum Vorschein. Eine eher betrübliche Bestandsaufnahme, nachdem der ÖSV im Slalom jahrelang mehrere Läufer aufstellen konnte, die sich Stockerlplätze und Siege mitunter gegenseitig wegnahmen.

Fabio Gstrein (Bild: Birbaumer Christof)
Fabio Gstrein

„Grundspeed und gewisse technische Sachen“ fehlen
„Im Riesentorlauf haben wir eine sehr kompakte Mannschaft“, warf Pfeifer im ORF-Interview einen Seitenblick auf die einstige „Problemdisziplin“. Neben Schwarz sind dort auch Feller, Stefan Brennsteiner und Raphael Haaser mittlerweile als Top-Ten-Fahrer mit Potenzial für mehr etabliert. Der Slalom stelle ihn hingegen nicht zufrieden, sagte Pfeifer: „Es fehlen mir ein bisschen der Grundspeed und gewisse technische Sachen. Nicht bei allen Läufern, aber bei einigen ist da mehr drinnen.“

Freilich steckt hinter jedem Läufer eine eigene Geschichte. Feller selbst plagt sich aktuell nach einem Sturz beim Einfahren vor dem WM-Slalom mit Schmerzen an der Hüfte herum. Schwarz kommt durch seine Speed-Ambitionen die Zeit für das spezifische Slalom-Training abhanden. Pertl ist nach einem Kreuzbandriss im Dezember 2021 noch nicht ganz auf der Höhe seines Könnens.

Für Strolz beginnt nächste Saison bereits jetzt
Johannes Strolz, 2022 sensationell Adelboden-Sieger, erlebte überhaupt eine Weltcup-Saison zum Vergessen, die nun für ihn vorzeitig endete. Die Qualifikation für das Weltcup-Finale verpasste der Kombi-Olympiasieger aufgrund von sechs Ausfällen klar. „Für mich fängt eigentlich jetzt schon die nächste Saison an“, stellte er klar. „Die Bilanz der Saison ist natürlich alles andere als zufriedenstellend. Ich habe mir viel mehr vorgenommen und erwartet und weiß auch, dass ich es besser kann.“

Johannes Strolz (Bild: GEPA pictures)
Johannes Strolz

Pfeifer beäugt den Status quo im Slalom auch deswegen so genau, weil er fast zehn Jahre als Technik-Gruppentrainer die Geschicke von Feller, Schwarz und Co. in erfolgreiche Bahnen gelenkt hat, ehe er in seine jetzige Position bestellt wurde. Der Mann, der an seiner Stelle zum Technik-Chef aufgerückt ist, der Steirer Martin Kroisleitner, muss sich jetzt beweisen. Damit die Slalom-Mannschaft schon bald wieder Siege feiern kann.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt