Ein Jahr nach dem Beginn des Abwehrkampfs gegen die russischen Invasoren hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen führenden Kommandanten im Donbass, Eduard Moskaljow, gefeuert. Dies geht aus einem Dekret hervor, das am Sonntagabend von der ukrainischen Präsidentschaftskanzlei veröffentlicht wurde. In dem Dekret wurde keine Begründung für den Schritt angeführt.
„Im Jahr 2014 begann die russische Aggression mit der Einnahme der Krim“, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Es ist logisch, dass wir mit der Befreiung der Krim allen Versuchen Russlands, das Leben der Ukrainer und aller Völker Europas und Asiens zu ruinieren, deren Unterwerfung der Kreml einst für sich in Anspruch nahm, ein historisches Ende setzen werden.“
Selenskyj hatte Moskaljow erst am Freitag in seiner täglichen Videoansprache erwähnt, als er die Kommandanten aufzählte, mit denen er über die militärische Lage gesprochen hatte. Moskaljow hatte das Kommando der Vereinigten Kräfte im März 2022 übernommen, wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges.
Gilt als wichtiger Drahtzieher
Der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Generaloberst Oleksandr Syrskyi, will unterdessen nach Angaben des Militärs mit einem Besuch im umkämpften Bachmut die Moral der Streitkräfte stärken und die weitere Strategie besprechen. „Er hörte den Kommandanten der Einheiten bei dringenden Problemen zu, half bei deren Lösung und unterstützte die Soldaten“, teilen die Bodentruppen auf Telegram mit.
Der erfahrene Kommandant gilt als Drahtzieher der Niederlage der russischen Streitkräfte zu Beginn des Krieges vor Kiew und im September in der Region Charkiw.
Selenskyj mit Lage an Front unzufrieden
Das russische Militär konzentriert seine Angriffe derzeit auf die Front in den ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk. Im Fokus steht dabei die strategisch bedeutende Stadt Bachmut, um die seit Wochen unter hohen Verlusten beider Seiten gekämpft wird.
Erst am Samstag hatte die russische Söldnertruppe Wagner die Einnahme eines Vorortes von Bachmut bekannt gegeben, der rund zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Selenskyj lässt seit Wochen erkennen, dass er mit der Lage an der Front unzufrieden ist. Er hat die Situation wiederholt als schwierig und schmerzhaft beschrieben.
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