Explosionen bei Minsk

Partisanen zerstörten russischen Militärflieger

Ausland
27.02.2023 07:31

Mehrere Explosionen sorgten am Sonntag für Alarm auf einem Militärflughafen nahe der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Berichten zufolge soll ein Aufklärungsflugzeug der russischen Streitkräfte dabei schwer beschädigt worden sein. Oppositionelle Aktivisten gehen bei der Aktion von einem Sabotageakt belarussischer Partisanen aus.

Nach Angaben der Initiative BYPOL wurden der vordere und mittlere Teil des Flugzeugs vom Typ A-50 auf dem Luftwaffenstützpunkt Machulischtschi durch zwei Explosionen beschädigt - auch die Bordelektronik und die Radarantenne sollen betroffen sein. „Die Schäden sind schwerwiegend, das Flugzeug wird definitiv nicht mehr fliegen“, heißt es in einem Bericht der Aktivisten, der in den sozialen Medien veröffentlicht wurde.

Das in der Sowjetunion entwickelte vierstrahlige Frühwarnflugzeug Berijew A-50 wurde auch bei Paraden in Moskau mit großem Stolz präsentiert. (Bild: AFP/YURI KADOBNOV)
Das in der Sowjetunion entwickelte vierstrahlige Frühwarnflugzeug Berijew A-50 wurde auch bei Paraden in Moskau mit großem Stolz präsentiert.

„Nicht identifiziertes Objekt in großer Höhe“
Nachdem zuvor Anwohner von lauten Explosionen am Gelände des Flughafens berichtet hatten, erklärte das unabhängige belarussische Militärbeobachtungsmedium „Belaruski Hayun“, dass das Flugzeug wohl „durch den Abwurf eines nicht identifizierten Objekts aus großer Höhe beschädigt wurde.“ In der Nähe des Areals sammelte sich kurz danach ein Großaufgebot von Militär, Polizei und Rettungskräften, auch Autos in der Nähe des Flughafens wurden kontrolliert.

Erfolgreicher Sabotageakt?
„Das waren Drohnen. Die Teilnehmer der Operation sind Belarussen“, zitiert der polnische Sender „Belsat“ eine Erklärung des Leiters der belarussischen Anti-Regierungsorganisation Bypol, Aliaksandr Azarau. „Sie sind jetzt in Sicherheit, außerhalb des Landes.“ Ein Berater der ins Exil geflohenen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja bezeichnet den Anschlag auf Twitter als erfolgreichsten Sabotageakt seit Anfang 2022.

Reuters konnte die Berichte nicht sofort unabhängig überprüfen. Die Verteidigungsministerien Russlands und Belarus‘ reagierten nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

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