Transnistrien-Konflikt
Moskau: „Bedrohung russischer Friedenstruppen“
Der Kreml hat sich am Montag „besorgt“ über die Lage in der von Moldawien abtrünnigen Region Transnistrien gezeigt. Dort würden externe Kräfte die Situation aufwühlen, sagte der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, laut staatlicher Nachrichtenagentur TASS. Letzte Woche hatte Moskau dem Westen mitgeteilt, dass es alle Aktionen, die „russische Friedenstruppen in Transnistrien bedrohen“, als Angriff auf Russland selbst ansehen würde.
„Natürlich ist die Situation in Transnistrien Gegenstand unserer größten Aufmerksamkeit und ein Grund für unsere Besorgnis“, sagte Peskow bei einer Pressekonferenz auf die Frage, wie der Kreml die Entwicklungen in Transnistrien sehe und ob Moskau besorgt sei, dass der Westen versuchte, die Situation in der Region zu unterminieren.
Angst vor Angriff wächst
Russlands Warnung lässt in Moldawien, einer kleinen ehemaligen Sowjetrepublik zwischen Rumänien und der Ukraine, die Angst vor einem möglichen russischen Angriff wachsen. Die pro-europäische Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, beschuldigte diesen Monat Moskau, einen Putsch geplant zu haben, was Russland bestritt.
Weiters sagte Peskow, Moskau sehe mit Blick auf den chinesischen Zwölf-Punkte-Plan zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine die Voraussetzungen für eine „friedliche“ Lösung „derzeit“ nicht gegeben. „Wir betrachten dem Plan unserer chinesischen Freunde mit großer Aufmerksamkeit“, so der Kreml-Sprecher.
„Im Moment sehen wir nicht die Voraussetzungen dafür, dass die Sache einen friedlichen Weg einschlagen könnte“, sagte Peskow und fügte hinzu: „Die Sonder-Militäroperation (in der Ukraine) geht weiter.“ Russland wolle sich aber genauer mit dem chinesischen Vorstoß für eine Waffenruhe beschäftigen. „Natürlich müssen die Details sorgfältig analysiert werden, wobei die Interessen aller Seiten berücksichtigt werden müssen.“ Dies sei ein sehr langer und intensiver Prozess, meinte Peskow.
Russland beunruhigt über Explosionen in Mariupol
Auch die Lage in der Ukraine sorgt laut Einschätzung britischer Geheimdienstexperten derzeit für besonderes Kopfzerbrechen im Kreml. So soll Moskau wegen Explosionen an militärisch genutzten Orten in der besetzten ukrainischen Stadt Mariupol beunruhigt sein.
Wie aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums am Montag hervorging, ereigneten sich dort seit Anfang Februar allein 14 Explosionen, unter anderem an einem Munitionsdepot, zwei Treibstofflagern und einem Stahlwerk, das militärisch genutzt wird.
Stadt weitgehend zerstört
Moskau habe vermutlich nicht damit gerechnet, dass die ukrainische Armee in der Lage sein könnte, Ziele in der 80 Kilometer hinter der Frontlinie liegenden Stadt zu treffen, hieß es. Mariupol sei trotz weitgehender Zerstörung wichtig für Russland, weil es die größte seit Beginn des Kriegs eroberte Stadt sei, die sich noch in russischer Hand befinde. Zudem liegt sie an einer wichtigen Nachschubroute.
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