Als Musiker trifft Lucas Fendrich die passenden Töne. Jetzt will der „Dancing Star“ auch die richtigen Schritte aufs Parkett legen. Ein Gespräch mit Marie Leopoldsberger über Tennis, Gene und den Sprung ins kalte Wasser.
„Krone“: Hobby, Leidenschaft, Beruf: Du hast mich ins Tonstudio eingeladen. Gespür für die Musik - ist das dein Vorteil bei „Dancing Stars“?
Lucas Fendrich: Das sagen viele, trotzdem ist es etwas anderes, ob ich singe oder im Ballroom mit Tanzschritten voran schreite. Rhythmus-Gefühl ist sicher kein Nachteil, aber ich glaube auch nicht, dass es ein so großer Vorteil ist.
Dabei wäre es für dich ja fast eine Sportler-Karriere geworden...
Ich wollte Tennisprofi werden und eher nicht den Werdegang meines Papas einschlagen. Ich hatte aber starke Wachstumsschübe, die mich am Training gehindert haben. Ich musste abbrechen, habe ab 13 Jahren Musik gemacht und die ersten Bands gegründet.
Hast du also den klassischen Freiheitskampf, den Kinder mit berühmten Eltern eingehen, hinter dir?
Familie, Freunde und Medien haben mich immer gefragt: „Na, willst du so werden wie der Papa?“ Das Revoluzzer-Gen in mir hat immer geantwortet: „Nein, auf keinen Fall!“ Bis ich festgestellt habe, dass ich eine gute Beziehung zu Musik habe und nicht untalentiert bin.
Wie sehr wird dich dein Revoluzzer-Gen bei deinem Tanz-Abenteuer begleiten?
Ich denke, das geht nie ganz weg, aber ich bin nicht mehr so, dass ich mich zu weit aus dem Fenster lehne wie früher als Teenager, als ich mir einfach nichts gepfiffen habe. Mit dem Alter kommt die Cleverness und Überlegtheit dazu. Von daher bin ich jetzt ein bedachter Revoluzzer.
Was ist so dein persönliches Ziel in dem Format?
Mental und körperlich durchhalten ist definitiv eine Herausforderung. Ich sehe die Sendung überhaupt nicht als Konkurrenzkampf. Ich versuche den GIS-Zahlern da draußen eine gute Show zu liefern. Ich möchte tanzen lernen, das waren die Ziele, die ich mir selbst gesetzt habe. Es wäre es ein bisschen verwegen zu sagen: „Ich will das gewinnen!“ Ich versuche mein Bestes und schaue von Runde zur Runde, dass ich weiterkomme, dass ich neue Tänze lerne und generell die Atmosphäre aufnehme.
Du tanzt mit Lenka Pohoralek - wie muss sie dich als "bedachten Revoluzzer“ trainieren, um das Beste aus dir heraus zu holen?
Ich komme mit den meisten Menschen zurecht. Ich schaue, dass ich jeder Person Respekt entgegen bringe - vom Business-Mann bis zum Sandler, der um einen Euro bittet. Ich schaue, dass ich nett bin, deswegen glaube ich nicht, dass eine große Differenz entstehen wird zu meiner Tanzpartnerin und mir. Es sei denn, sie ist eine sehr dominante Person, die mich versucht nieder zu knebeln. (lacht) Es kann schon sein, dass mal Spannungen auftauchen. Aber ich bin ein sehr Harmonie-bedürftiger Mensch.
Alter: 38 Jahre
Lieblingsband: Incubus
Bestes Essen: Omas Eier-Schwammerlsauce mit Semmelknödel
Lieblingsfarbe: Türkis, bei Kleidung schwarz
Familie: Einen Bruder und einen Halbbruder
Das möchte ich gerne wieder öfter machen: Ein gutes Buch lesen
Wovor hast du den meisten Respekt bei „Dancing Stars“?
Es ist wie ins kalte Wasser springen. Aber David Bowie hat schon gesagt: „Wenn man sich immer ein bisschen mehr aus seiner Komfortzone wagt und immer ein bisschen Angst hat, ist man genau richtig.“ - Dort ist der Ort, wo man als Person und an Charakter wächst.
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