Die hohe Inflation trifft Haushalte mit niedrigem Einkommen nach wie vor deutlich stärker als Wohlhabende. Während sich die Lebenshaltungskosten im Jänner durchschnittlich um 8,7 Prozent erhöhten, mussten Familien und Alleinlebende mit niedrigem Einkommen eine Inflationsbelastung von zehn Prozent schultern, wie aus dem heute veröffentlichten Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht.
Für Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen stiegen die Lebenshaltungskosten dagegen nur um 7,4 Prozent. „Einkommensschwache Haushalte sind von der drastischen Verteuerung der Preise für Haushaltsenergie und Nahrungsmittel besonders betroffen, da diese Güter des Grundbedarfs einen besonders hohen Anteil an ihren Konsumausgaben haben“, erklärten die Experten Sebastian Dullien und Silke Tober die Ursachen.
Entspannung wohl bereits in Sicht
Mit Blick auf die kommenden Monate erwarten die Forschenden eine gewisse Entspannung bei der allgemeinen Preisentwicklung. Ab März 2023 dürfte die Inflationsrate schon allein aufgrund von sogenannten Basiseffekten um mehrere Prozentpunkte niedriger ausfallen, prognostizierten die Experten.
Das liege daran, dass insbesondere die Energiepreise 2022 kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geradezu explodiert seien. Auch bei den Nahrungsmitteln zeichne sich eine Beruhigung ab, wenn der Ukraine-Krieg nicht weiter eskaliere.
Grundsätzlich würden Haushalte mit niedrigen bis mittleren Einkommen aber die Teuerung so lange stärker spüren als Wohlhabende, bis die Preise für Haushaltsenergie und Nahrungsmittel nicht mehr stärker zunehmen als die Inflationsrate insgesamt, hieß es vom IMK.
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