Omar Khir Alanam flüchtete 2015 nach Österreich, schrieb drei Bücher und tanzt nun übers „Dancing Star“-Parkett. Ein Gespräch mit Marie Leopoldsberger über Wahrnehmung, Befreiung und Inspiration.
„Krone“: Du hast mich zum Kochen eingeladen im Rahmen deines Küchenkabaretts ...
Omar Khir Alanam: Das, was ich hier anbiete, ist syrisch-„omarisch“. (lacht) Die syrische Küche auf meine Art und Weise mit viel Persönlichkeit serviert.
Helfen die vielen Schritte, die du in der Küche zurücklegst und das Lachen als Konditionstraining für die Sendung?
Ja! Heute habe ich schon getanzt: Es wird hier nicht nur gekocht, sondern auch getanzt und vorallem Spaß gehabt.
Wie hast du dich auf „Dancing Stars“ vorbereitet?
Indem ich mir nicht so viele Gedanken mache, mich nicht stresse und mich freue auf das, was kommt. Wenn ich zu oft darüber nachdenke, bekomme ich Angst.
Ein Konzept, das du auch bei der Show verfolgen wirst?
Auf jeden Fall. Tanzen ist für mich eine Befreiung, so wie das Kochen. Loslassen, abschalten, genießen und erleben. Früher war ich beim Tanzen scheu, weil ich abgelenkt war von dem Gedanken, wie ich wahrgenommen werde. Irgendwann konnte ich mich davon befreien. Was ich mache, mache ich mit Freude oder gar nicht. Egal ob putzen, kochen, Alltags-Aufgaben oder Tanzen.
Geboren: In einem Vorort von Damaskus / Syrien
Seit 2015: Ist Österreich, nach zwei Jahren Flucht, meine Heimat
Mein liebstes syrisches Essen: Shawarma
Die beste österreichische Speise: Kärntner Kasnudeln
Lieblingsbuch: Mein eigenes - „Feig, faul und frauenfeindlich“
Gibt es einen Angstgegner in der Show?
Ja, die Schritte. Dieses Mitzählen in meinem Kopf. Das ich kontrolliere, wie ich mich bewege. Ich bewege mich grundsätzlich ja viel, aber nicht so bedacht. Davor habe ich etwas Angst. Aber egal, was ich lerne: Ich muss es langsam wiederholen bis sich mein Gehirn daran gewöhnt. Wie mit der österreichischen Sprache, da war das auch so. Ich konnte am Anfang sehr viele Wörter nicht, wollte mich aber ausdrücken. Also musste ich sie langsam aussprechen: Ein Mal, zwei Mal, zehn Mal, zwanzig Mal. Bis es besser geworden ist.
Wie muss dich deine Profi-Tanz-Partnerin Kati Kallus trainieren, um Höchstleistungen aus dir raus zu holen?
Mit Geduld. Ich bin anpassungsfähig und schon vielen unterschiedlichen Menschen begegnet. Menschen sind für mich immer eine Inspiration. Ich lerne von jedem etwas Neues, auch über mich selbst.
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