Verein beklagt sich

Neubau von Möbelhaus sorgt in Lienz für Ärger

Auf dieser Wiese rollen bald die Bagger an.

(Bild: Martin Oberbichler)

Die Stadt Lienz genehmigte die Umwidmung einer Grünfläche für den Neubau einer Möbelix-Filiale. Der Verein „Osttirol Natur“ fordert die Stadt in einem offenen Brief nun dazu auf, den zuletzt getroffenen Beschluss aufzuheben.

Der Möbeldiskonter Möbelix, der zur XXXLutz-Kette gehört, baut im Lienzer Gemeindegebiet ein rund 14.000 Quadratmeter großes neues Verkaufs- und Lagerareal. So weit, so unspektakulär. Brisant wird es erst dann, wenn man sich ansieht, wo dies geschieht: Nur wenige hundert Meter entfernt von der bestehenden Verkaufsfläche in Nußdorf-Debant. Die Firma wechselt also die Straßenseite und wandert nun vollständig nach Lienz aus.

(Bild: Martin Oberbichler)

Bisher befand sich nur das Lager in etwa zwei Kilometer Entfernung in der Lienzer Schillerstraße. Mit dem Neubau will man dies somit künftig verbinden. Dies segnete zuletzt der Lienzer Gemeinderat mehrheitlich ab. Vom neuen Standort aus ist das blau-gelbe Schild noch sehr deutlich zu erkennen.

Stehen die Einnahmen in Form von Kommunalsteuern für maximal 25 Arbeitsplätze wirklich im Verhältnis zu dem, was wir an Wertschöpfung zerstören?

Vereins-Obfrau Renate Hölzl

Aufschrei in der Bevölkerung
Dass für diesen Bau eine Grünfläche zubetoniert wird, sorgte nun für einen ordentlichen Aufschrei in der Bevölkerung. Allen voran beim Verein „Osttirol Natur“ und Obfrau Renate Hölzl, die einen offenen Brief an die Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SP) und den Gemeinderat verfasste: „Stehen die Einnahmen in Form von Kommunalsteuern für maximal 25 Arbeitsplätze wirklich im Verhältnis zu dem, was wir an Wertschöpfung zerstören – nämlich wertvollste Bodenflächen, die wir in Zeiten des Klimawandels dringend für die Nahversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, als Retentionsflächen für Hochwasser und Speicherflächen für CO₂ benötigen?“, heißt es.

Zudem fordert Hölzl die Verantwortlichen auf, die Umwidmung der Fläche rückgängig zu machen und „derart unnotwendige Bauvorhaben in Zukunft nicht mehr zuzulassen“.