Nach Regenschirm-Attacke vom vergangenen Donnerstag in Enns weist das Bundesheer jede Verantwortung von sich. Das Opfer liegt derweilen noch immer im künstlichen Tiefschlaf im Unfallkrankenhaus Linz.
„Der Mann war in der Nacht auf Freitag ansprechbar, ist selbstständig nach Hause gegangen und wollte nicht zum Arzt. Obwohl ihm ein Sanitäter nahegelegt hatte, sich das Hämatom am Auge im Spital anschauen zu lassen. Was hätten wir tun sollen?“ – Michael Bauer, Sprecher des Bundesheeres, kann die vereinzelte Kritik am Vorgehen der Verantwortlichen in der Ennser Kaserne nicht nachvollziehen. Nach einem Streit soll ein frischgebackener Wachtmeister (33) aus Mistelbach in der Nacht vor der Ausmusterung am Freitag von einem Kollegen (20) aus Mattighofen mit einem Regenschirm attackiert und schwer verletzt worden sein – vor einem Lokal, in dem zuvor gefeiert wurde.
Ablauf noch einmal rekonstruiert
Erst am nächsten Tag, dem Freitag, wurde das ganze Ausmaß der Attacke ersichtlich. Der Polster des 33-Jährigen war voller Blut, er selbst bewusstlos. „Wir haben natürlich sofort den Notarzt verständigt“, so Bauer im Gespräch mit der „Krone“. Die lebensbedrohlichen Umstände wurden erst nach der Einlieferung ins Linzer UKH klar. „Dort hat der Arzt auch die Anzeige erstattet“, so Bauer. Man habe dennoch den genauen Ablauf der Nacht – soweit er bekannt ist – rekonstruiert und nichts entdeckt, was auf einen Fehler seitens der Verantwortlichen der Ennser Kaserne hinweise, so Bauer.
Schwere Verletzung
Das Opfer - der Schirm dürfte laut Informationen der „Krone“ über die Augenhöhle bis ins Gehirn vorgedrungen sein - befindet sich noch immer im künstlichen Tiefschlaf. Der mutmaßliche Täter ist bereits in U-Haft.
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