Der Krieg um die Ukraine - er tobt auch auf den Leserbriefseiten der „Krone“. „Endlich haben zwei bekannte Frauen (Wagenknecht und Schwarzer) das Wort ergriffen und ein Friedensmanifest verfasst, das von Hundertausenden Menschen unterschrieben wurde“, freut sich ein Leser aus Wien über dieses „Halt!“ für die deutsche Außenministerin, deren Auftreten er unter „deutschem Größenwahn in reinster Ausprägung“ klassifiziert. Ein Leser aus Henndorf meint, dass der Aufschrei „Waffenstillstand jetzt!“, lauten müsste. Ein Aufschrei, „der die Köpfe der Kriegstreiber und ihrer Geschäftemacher zerreißt. Denn an jedem Tag verlieren Mütter und Väter ihre Söhne. Stattdessen wird lediglich das Ausmaß von Waffenlieferungen diskutiert und die Neutralität Österreichs infrage gestellt.“ Und ein weiterer Leser meint lapidar, dass Kriege „leider manchmal Grenzverschiebungen zur Folge“ hätten. Langfristig würden sich die Überlebenden mit der neuen Situation ja „meist ganz gut zurecht finden“. Ja, es rufen nicht wenige nach einem mehr oder weniger bedingungslosen Waffenstillstand. Aber viele sehen das wiederum gänzlich anders.
„Übler Trick“. Jetzt nur nicht nachgeben - diese Haltung wird von zahlreichen Lesern mit Vehemenz vertreten. „Wenn jemand den Nachbarn angreift, dann ist die Forderung nach sofortigem Frieden das ideale Mittel, den Angreifer zu unterstützen“, schreibt etwa ein Leser aus Wien, der auch darauf verweist, dass es ein übler Trick sei, dieses schreckliche Geschehen zu einem Stellvertreterkrieg zu erklären. Denn tatsächlich wird von manchen die Verteidigung der Ukrainer gegen den Angreifer aus Russland zu einem Krieg zwischen Russland und den USA umgedeutet. Dazu schreibt Leser Hans Graiger: „Alle Kritiker am Verhalten der USA sollten einfach nur 80 Jahre zurückdenken. Hätte diese Weltmacht nicht in den Zweiten Weltkrieg mit Kriegsmaterial und Soldaten eingegriffen, wie würde Europa dann heute ausschauen!? Der Kontinent wäre wohl in der Hand von den Gefolgsleuten eines Hitler, Franco, Mussolini oder Stalin. Da gäbe es für keinen der oben Erwähnten die Möglichkeit, seine Meinung frei zu äußern.“ Ja, das stelle man sich erst einmal vor!
Kommen Sie gut durch den Dienstag!
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