Eine große Kluft gibt es bei den Netto-Einkommen in Kärnten. Alleine in Maria Wörth verdienen Bürger fast 73 Prozent mehr als Einwohner von Heiligenblut. Auch bei der Erwerbsquote liegen manche Gemeinden weit über dem Kärntner Schnitt.
Allgemein betrachtet, da wird gerne vom „Kärntner Wähler“ gesprochen – mit einem Durchschnittsalter und einem Durchschnittseinkommen. Doch wenn man nur ein wenig genauer hinsieht, offenbaren sich bereits innerhalb der einzelnen Gemeinden enorme Unterschiede. 2020 betrug das Durchschnittseinkommen in Kärnten 24.000 Euro netto, in den Kommunen klaffen die Zahlen jedoch immer mehr auseinander.
Dienstleistungssektor als Turbo für das Einkommen
Der höchste Wert wird in Maria Wörth erzielt – dort können sich die 656 Erwerbstätigen über knapp 31.000 Euro netto freuen. Das liegt wohl auch daran, dass 85 Prozent im Dienstleistungssektor tätig sind. „Der Großteil arbeitet im Tourismus, der wegen längerer Arbeitszeiten mehr Einkommen bringt als normale Jobs“, so VP-Bürgermeister Markus Perdacher.
Am anderen Gehaltsende befindet sich Heiligenblut, wo die Bürger im Schnitt um 13.050 Euro weniger verdienen. Dort arbeiten zwölf Prozent der 361 Erwerbstätigen in der Landwirtschaft und 64 Prozent im Dienstleistungssektor. Zusätzlich sind – im Vergleich zu Maria Wörth – fast doppelt so viele Menschen in der Industrie tätig, die zwar besser zahlt als der Agrarbereich, aber nicht so gut wie der Dienstleistungssektor.
Große Unterschiede bei Erwerbsquote in Kärnten
Eine zusätzliche Belastung für das Durchschnittseinkommen in den Gemeinden kann auch die Erwerbsquote darstellen. In Kärnten gehen 57,5 Prozent der Wahlberechtigten einer regelmäßigen Beschäftigung nach und manche Gemeinden liegen dabei weit über dem Landesschnitt.
Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir in unserer Gemeinde starken Zuzug haben und im Wirtschaftspark 1000 Personen arbeiten.
Arnold Marbeck (SPÖ), Bürgermeister von Poggersdorf
„Uns hilft der starke Zuzug und unser Wirtschaftspark mit 1000 Beschäftigten“, erklärt Arnold Marbeck, SP-Bürgermeister von Poggersdorf, wo 63,3 Prozent der Bürger arbeiten und ein Nettoeinkommen von 27700 Euro erzielen. Durch die Nähe zu Klagenfurt ist die Gemeinde, die auf ein großes Sport- und Bildungsangebot setzt, für Jungfamilien interessant.
Das gilt aber auch für Maria Rain, das sich den Spitzenplatz mit Poggersdorf teilt – dort liegt das Einkommen sogar bei 28.789 Euro netto. „Wir sind eine Wohngemeinde in der Natur mit gutem Anschluss an Klagenfurt“, bestätigt Bürgermeister Franz Ragger (SP). „Es sind auch viele Einzelpersonenunternehmen bei uns ansässig und über den Glasfaserausbau schaffen wir zukunftsfähige Infrastruktur.“
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