Krankheit als Grund?

„Ich bin Maddie“: Familie von Polin widerspricht

Ausland
28.02.2023 11:15

Die 21-jährige Polin Julia F. will die im Alter von drei Jahren entführte Madeleine McCann sein. Die junge Frau hat mit ihrer Instagram-Seite, wo sie „Beweisfotos“ gepostet hatte, für internationales Aufsehen gesorgt. Eine Wiener Forensikerin hält das aber, wie berichtet, für unwahrscheinlich. Nun hat sich auch die Familie der 21-Jährigen zu Wort gemeldet und den Darstellungen Julias in einem Posting der Facebook-Gruppe „Missing Years Ago“ widersprochen.

„Für uns ist klar, dass Julia unsere Tochter, Enkelin, Schwester, Nichte, Cousine und Stieftochter ist. Wir haben Erinnerungen, wir haben Bilder“, heißt es in der Mitteilung. Gleichzeitig offenbart die Familie Julias tragische Geschichte: Sie leide an einer psychischen Erkrankung. „Wir haben mit Julka (Spitzname, Anm.) zahlreiche Therapien, Medikamente und Psychologen versucht. Sie wurde nicht alleine gelassen (...) Wir haben immer versucht, ihr wieder auf die Beine zu helfen.“ Die junge Frau habe aber mit 18 Jahren die Familie verlassen und nehme derzeit auch ihre Medikamente nicht, wird festgehalten.

Familie: „Wir erhalten Drohungen“
Der Wirbel rund um Julia hat auch der Familie sehr zugesetzt. „Wir haben Drohungen an unsere Adresse erhalten und Julia gebeten, damit aufzuhören“, wird beklagt. Die polnische Familie bittet auch darum, dass man sie in Ruhe lässt: „Wir werden keine Interviews geben, irgendwelche Fotos veröffentlichen oder Artikel kommentieren.“ Julia selbst erklärte kürzlich in einem Instagram-Video, dass ihre Ärzte ihr „keine Wahnvorstellungen“ attestiert hätten. Sie will auch über entsprechende Atteste verfügen. Die 21-Jährige beharrt also weiterhin darauf, die entführte Maddie zu sein. Einige der auf ihrer Seite geposteten „Beweisfotos“ sind in dem Video unten zu sehen.

Am 3. Mai 2007 war die damals dreijährige Madeleine aus Großbritannien aus einem Ferienappartement im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die Eltern hatten sie und ihre beiden jüngeren Geschwister alleine gelassen, als sie in einem nahe gelegenen Restaurant mit Freundinnen und Freunden zu Abend aßen.

Behörden überzeugt: Maddie ist tot
In Deutschland sind die Behörden überzeugt, dass Christian B. (45) das Mädchen in Portugal getötet hat. Er sitzt aktuell eine siebenjährige Haftstrafe ab, die er für die Vergewaltigung einer US-Amerikanerin im Jahr 2005 in Praia da Luz bekam. Ihm werden drei Fälle schwerer Vergewaltigung und zwei Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern vorgeworfen. Der Angeklagte bestreitet, etwas mit der Entführung von Maddie zu tun zu haben. Er sei damals meilenweit von dem Ort entfernt gewesen und könne das bestätigen lassen.

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