Gehirnerschütterung
„Viel in Therapien“: Hämmerle ist für WM bereit
Alessandro Hämmerle ist für die WM in Bakuriani bereit. Der Snowboard-Cross-Olympiasieger hatte sich Mitte Jänner bei einem Trainingssturz auf der Reiteralm eine Gehirnerschütterung zugezogen und auf den Weltcup in Cortina d‘Ampezzo verzichten müssen. „Es geht mir wirklich gut, wir haben viel Zeit in Therapien investiert. Ich fühle mich wohl und bin bereit, Rennen zu fahren“, sagte Hämmerle. Wegen der Wettervorhersage wurden Qualifikation und Bewerb auf Mittwoch vorverlegt.
Es sei zwar keine optimale Vorbereitung gewesen, teilte der 29-jährige Vorarlberger nach seiner Ankunft in Georgien mit, aber „ich glaube, das Snowboarden werden wir nicht verlernt haben“. Nach seinen ersten Trainingsfahrten auf dem sehr langen Kurs gab Hämmerle am Dienstag Einblick in sein Seelenleben. „Ich war schon nervös, jetzt bin ich wirklich lang nicht mehr einen gescheiten Kurs gefahren. Aber nach dem ersten Lauf war der Motor eingerieben und es hat sich angefühlt wie davor.“
„Froh, dass ich überhaupt da sein kann"
Er ahnte schon, dass es möglicherweise zu einem WM-Marathontag kommen würde. „Man muss mit den Kräften haushalten, wenn Quali und Rennen am gleichen Tag stattfinden würde, dann sind das extrem viele Läufe“, sagte er kurz vor eben genau jener Entscheidung. Man müsse schauen, dass man auch im letzten Lauf genügend „Körner“ habe.
Der Vize-Weltmeister von 2021 weiß, dass man auf der 1:20-Minuten-Strecke „schlau fahren“ muss. „Und was schlau ist, das kommt auf die Wetterverhältnisse an.“ Man müsse am Tag X die richtige Strategie finden. „Dann ist sicher was möglich. Sonst muss ich froh sein, dass ich überhaupt da sein kann“, blieb er bescheiden.
Anstrengendster Tag der Snowboard-Cross-Geschichte
Neben Hämmerle macht sich auch Jakob Dusek Hoffnungen auf einen Platz ganz vorne: „Wie man vor zwei Jahren gesehen hat, ist der Windschatten da runter sehr groß, man muss dadurch sehr schlau fahren.“ Er habe aber gute vier Trainingsläufe gehabt. Der Olympia-Vierte Julian Lüftner hatte sogar „richtig Spaß“. Er habe sich gleich zurechtgefunden, das Tempo solle nun aber nicht mehr langsamer werden. „Der Wind ist unten ein bisserl ein Faktor.“ Bei Alessandros Bruder Luca Hämmerle ist die Vorfreude groß. „Der Kurs hat alles drinnen, was man als Boarder haben will.“
Im Frauen-Bewerb hofft Pia Zerkhold als einzige ÖSV-Frau auf einen Spitzenplatz. „Es ist ganz cool zu fahren. Im ersten Lauf war es noch relativ langsam, dann ist es von Fahrt zu Fahrt schneller geworden.“ Es wird jedenfalls alles zusammen am Mittwoch der vielleicht anstrengendste WM-Tag der Snowboard Crosser überhaupt, denn Qualifikation und Bewerb an einem Tag gab es bisher noch nicht. Mit zuvor zwei Trainingsläufen, der Qualifikation und dann vier Läufen bis zur möglichen Medaille wird den Athletinnen und Athleten alles abverlangt.
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