Mit zeitweisem Nahrungsverzicht kann man die Zellerneuerung gezielt befeuern. Die Fastenzeit ist der ideale Zeitpunkt, seinen Körper zu „entmüllen“.
Wird über einige Zeit keine feste Nahrung aufgenommen, schaltet der Organismus in einen Zustand der Autophagie: Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Recyclingprogramm, das beschädigte Zellbestandteile sowie Krankheitserreger abbaut und anschließend wiederverwertet.
Aus Abfall wird Energie
„Die Körperzellen sind in der Lage, Zellmüll als Brennstoff zu nutzen, wenn die Energiereserven zur Neige gehen. Sie verwenden die kaputten, nicht mehr brauchbaren Bausteine zum Wiederaufbau neuer Zellen“, erklärt Dr. Martin Pinsger, Facharzt für Orthopädie, Leiter des Schmerzzentrums in Bad Vöslau (NÖ). Er veranstaltet dreimal im Jahr geführte Fastengruppen.
Fasten wirkt sozusagen als Turbo für das Zellrecycling und macht die Zellen jünger und leistungsfähiger. Der Nahrungsverzicht spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Vorbeugung von Krankheiten und kann die Zahl der gesunden Lebensjahre erhöhen.
Zucker hemmt Zellreinigung
„Häufige und beträchtliche Zufuhr von Kohlenhydraten durch Zucker, Brot, Nudeln, Reis und Süßigkeiten hemmt hingegen die Autophagie“, betont Dr. Pinsger. „Das gilt umso mehr, wenn man körperlich wenig aktiv ist und die Kohlenhydrate nicht durch Sport abbaut.“
Der Grundumsatz ist ein Wert, der sich kaum verändert. Es handelt sich dabei um die Summe der Kalorien, die der Körper binnen 24 Stunden für alle lebenswichtigen Prozesse braucht. Der tägliche Kalorienbedarf hingegen ist höher als der Grundumsatz. Er hängt davon ab, wie aktiv man ist. Daher kann er mal höher und mal niedriger sein.
Mit Fasten können wir den Organismus dazu zwingen, die Autophagie zu starten. „Das gelingt, indem wir die Kalorienzufuhr drosseln. Beim Saftfasten etwa trinkt man mehrmals täglich ein Glas frisch gepressten Obst- oder Gemüsesaft. Dadurch wird die tägliche Gesamtzufuhr an Kalorien auf ca. 25 % des Grundumsatzes reduziert. Bei einem durchschnittlichen Grundumsatz von 1600 bis 2000 Kalorien sind das 400 bis 500 kcal pro Tag“, erläutert Dr. Pinsger. Erste zellschützende Auswirkungen machen sich bereits nach 15- bis 16-stündiger Nahrungsmittelabstinenz bemerkbar.
Die Haut profitiert ebenfalls vom Fasten. Das Alter zeigt sich ja auch an der Haut. Verzicht auf feste Nahrung kann einen positiven Einfluss auf das Hautbild und Gewebe haben, da die alternden Zellen durch frische ersetzt werden.
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