Sie sind das „Herzstück“ jeder Ermittlung: Die Analytiker des LKA erkennen und interpretieren digitale Daten, die direkt zu den Tätern führen. Die „Krone“-Serie gibt Einblicke in die Arbeit des Landeskriminalamtes Niederösterreich: Diesmal berichten Ermittler über immer neue Herausforderungen etwa im Bereich Cybercrime.
Sie erkennen neue Phänomene oft als erste: Denn die Spezialisten der Kriminalanalyse im Landeskriminalamt (LKA) sitzen buchstäblich an der Quelle. Von Risikoanalysen über strategische Lagebilder bis hin zur Rufdatenerfassung und Funkzellenauswertung. Die Experten beobachten, analysieren und interpretieren.
Strukturierte Informationssammlung
Damit liefern sie auch für die Kollegen im Einsatz eine wichtige Entscheidungsgrundlage. In der kriminalanalytischen Denkwerkstatt sind wahre Tüftler am Werk. Jeden Morgen verschafft sich das Team aus sieben Analytikern erst einmal einen Überblick über das Kriminalitätsgeschehen der vergangenen 24 Stunden.
„Unsere Arbeit unterteilt sich in operative und strategische Aufgaben“, hält Johann Simon fest. Bei der Darstellung einzelner Schlepperrouten bis hin zur Visualisierung von Chatnachrichten oder dem Erstellen von Bewegunsprofilen spielt vor allem das Internet mit den Sozialen Netzwerken - sogenannte OSINT-Recherchen (Open Source Intelligence) - eine besondere Rolle. „Wir finden Puzzleteile, die für die Ermittlungen ausschlaggebend sein können“, erklärt der Chefinspektor.
Digitale Schlagkraft
So gelang es etwa im Mordfall Helenental den Täter nach 15 Jahren mittels russischem Facebook auszuforschen und seinen Aufenthaltsort zu eruieren. Der Tschetschene soll seinen 23-jährigen Kontrahenten auf dem Parkplatz einer Asylunterkunft erschossen haben. „Wir vergleichen Daten, um neue Trends oder Hotspots zu erkennen und schnell reagieren zu können. Kriminalität verlagert sich immer mehr ins Internet. Daher wird im Bereich Cybercrime massiv aufgestockt“, so der Leiter der Kriminalanalyse.
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