Bundeskanzler Karl Nehammer auf Asyl-Mission in Marokko. Durch Wirtschaftsimpulse sollen Rückführungen erleichtert werden.
Über zwei Jahre dauert im Durchschnitt ein Asylverfahren für einen Marokkaner, der in Österreich strandet. Die Chancen auf Asyl sind weniger als gering – sie bewegen sich bei ein Prozent. 8471 Marokkaner suchten im Vorjahr in Österreich Asyl an. 230 sind derzeit in der Grundversorgung. Der Weg der Marokkaner in die EU führt sie über Istanbul. In der Türkei ist eine visafreie Einreise möglich, die nächste Etappe am Weg in die EU erledigen die Schlepper.
„Kurzen Weg ausgebaut“
Die Marokkaner schneller aus dem heimischen Asylsystem zu bekommen - war das Ziel der Reise von Kanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner. „Wir haben den kurzen Weg ausgebaut“, zieht Nehammer Bilanz. Denn das Verhandlungsmandat für Rückführungsabkommen hat die EU.
Afrikanischen Ländern neue Perspektiven geben
„Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den Beamten verbessern, denn hier hapert es noch“, so Innenminister Karner. Eine Benchmark, wie schnell ein Asylverfahren bei einem Marokkaner „dauern solle, habe er nicht“, meint Karner. Alles was schneller „als zwei Jahre ist, sei ein Fortschritt“.
Als Anlass für die Reise wählte man das 240-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Marokko. Am Ende gab es dann auch ein Abkommen, das zwischen Premier Aziz Akhannouch und Nehammer unterzeichnet wurde. Ganz konkret können straffällige Marokkaner künftig überstellt werden und die Haft in der Heimat absitzen. Derzeit sind 59 Marokkaner in Österreich inhaftiert.
Nehammer verfolgt die Strategie, den afrikanischen Staaten auf Augenhöhe zu begegnen. Eine Wirtschaftsdelegation, mit Fokus auf der Entwicklung von grünen Wasserstoff, reiste mit nach Marokko. „Man muss den Ländern Perspektiven geben, dann akzeptieren sie Rückführungen eher. Hier findet auch gerade in der EU ein Umdenken statt“ , meint Nehammer.
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