60 Angriffe am Montag

5000 Zivilisten harren noch in Bachmut aus

Ukraine-Krieg
28.02.2023 18:42

Im umkämpften Bachmut harren noch etwa 5000 Zivilpersonen aus. Das ukrainische Militär spricht von einer „extrem angespannten“ Lage. Russische Wagner-Söldnerinnen und - Söldner würden versuchen, die Stadt einzukesseln.

„Ungeachtet spürbarer Verluste wirft der Feind die am besten vorbereiteten Einheiten der Wagner-Söldner in den Angriff“, sagte Generaloberst Olexandr Syrskji am Dienstag nach Angaben der ukrainischen Armee. Auch das reguläre russische Militär ist vorgerückt. Die Truppen versuchen, die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten in Bachmut von der Versorgung abzuschneiden. So sollen sie zum Abzug oder zum Aufgeben gezwungen werden.

Eine Zivilistin in Chasiv Yar bei Bachmut (Bild: Dimitar Dilkoff/AFP)
Eine Zivilistin in Chasiv Yar bei Bachmut

Derzeit beschießt das russische Heer laut ukrainischen Angaben Siedlungen, die rund um die Stadt liegen. Am Montag sollen mehr als 60 Angriffe abgewehrt worden sein. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar gab zu, dass die Einheiten den russischen Truppen zahlenmäßig unterlegen seien. „In Richtung Bachmut wird die Situation immer komplizierter“, sagte auch Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Montag. Er hat Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin per Dekret abgelehnt und einen eigenen Plan vorgelegt, der vorsieht, dass der Kreml seine Streitkräfte komplett aus der Ukraine abzieht. Erst dann könnten Friedensgespräche geführt werden.

Industriell geprägte Regionen
In dem von Russland „Artjomowsk“ genannten Bachmut harren noch etwa 5000 Zivilistinnen und Zivilisten aus. Vor dem Krieg lebten ungefähr 70.000 Menschen in der Stadt. Die Einnahme von Bachmut wäre der erste größere Erfolg der Invasionstruppen seit mehr als einem halben Jahr und würde den Weg öffnen, die übrigen städtischen Zentren im Donbass unter russische Kontrolle zu bringen. Diese Regionen sind industriell geprägt.

Wieder Kämpfe bei AKW Saporischschja
Am Montag sind laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) darüber hinaus rund 20 Explosionen in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja zu hören gewesen. Das hätten Expertinnen und Experten direkt aus dem Werk berichtet. Mittlerweile sind mehr Sicherheitskräfte auf dem Gelände. „Dies ist ein besorgniserregender Trend, der die Dringlichkeit und Bedeutung der Einrichtung einer nuklearen Sicherheits- und Schutzzone im Kernkraftwerk Saporischschja zeigt“, sagte IAEA-Chef Grossi. Er versprach, sich weiterhin für eine solche Zone einzusetzen. Die ukrainische und russische Regierung beschuldigen sich gegenseitig, für die Angriffe auf das Werk verantwortlich zu sein.

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