In Maishofen

Anrainer laufen gegen Firmen-Umzingelung Sturm

Salzburg
01.03.2023 06:00
Die erste Familie hat am Schmiedweg in Maishofen 1960 gebaut. Seither sind dort Grünflächen in Betriebsgelände umgewidmet worden. Just vor einer Haustüre sollen zwei 24-Stunden-Transportunternehmen entstehen.

Die Vogelperspektive zeigt das Problem der Anrainer am Schmiedweg in Maishofen deutlich: Familie Nussbaumer etwa hat da bereits 1960 gebaut. Südlich grenzt deren Grundstück an die Glemmerstraße. Rund herum gab es einst nur Grünland. Doch die Gemeinde widmete das Bauland in der unmittelbaren Umgebung sukzessive um. In Steinwurf-Distanz haben sich seither Betriebe angesiedelt.

„Das passt auch, mit ihnen verstehen wir uns gut, wir sehen diese Betriebe als Nachbarn“, erklärt Anton Jäger, ebenfalls ein Betroffner. „Doch seit Jahren will die Gemeinde der Familie Nussbaumer zwei weitere Unternehmen vor die Eingangstüre setzen“, schüttelt Jäger den Kopf. Meter von der Grundgrenze entfernt. Ein anderer Anrainer hält fest: „Für die Schallentwicklung ist das eine Katastrophe!“ Die Bewohner fühlen sich vom Lärm eingekesselt.

Direkt neben den Wohnhäusern sollen zwei Transportunternehmen mit 24-Stunden-Ausfahrten gebaut werden, nachdem die Siedlung schon jetzt von Betrieben eingekesselt wird (Bild: Daniel Scharinger, Krone KREATIV)
Direkt neben den Wohnhäusern sollen zwei Transportunternehmen mit 24-Stunden-Ausfahrten gebaut werden, nachdem die Siedlung schon jetzt von Betrieben eingekesselt wird

Die angedachten Transportunternehmen haben 24-Stunden-Ausfahrten beantragt Sprich: Lkw könnten in Anrainer-Nähe Tag wie Nacht ein- und ausfahren. Zudem soll die Mauer der Betriebe als Lärmschutzwand dienen. Ihre Dimensionen: 28 Meter Länge, 14 (!) Meter Höhe.

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Die Aussage von Bürgermeister Eder werde ich nie vergessen: Er hat einfach gesagt, es war ein Fehler, dass wir hier vor über 60 Jahren zu bauen begonnen haben.

Resi Nussbaumer, Schmiedweg-Anrainerin in Maishofen

14 Meter hohe Mauer direkt hinter dem Wohnhaus
Der Schall, der von der Glemmerstraße durch eine Lärmschutzwand an der Straße gemindert wird, dürfte wegen der Riesenmauer für neuen Lärm sorgen. Seit Jahren tobt ein Streit der gut 30 Anrainer mit der Gemeinde um Ortschef Franz Eder. Auf Gutachten der Behörde folgten privat finanzierte Gegengutachten. . „Eine Aussage von Bürgermeister Eder bleibt unvergessen: Er hat gesagt, es war eben ein Fehler, dass wir hier vor 60 Jahren zu bauen begonnen haben“, sagt Resi Nussbaumer.

Franz Eder, der Bürgermeister im 3200-Seelen-Ort, hält auf „Krone“-Anfrage trocken fest: „Es ist alles rechtens. Für alle Verfahren sind die Behörden zuständig, nicht die Gemeinde. Die ganzen Verhandlungen laufen seit Jahren, es waren unzählige Experten eingeschaltet und es sind auch alle Maßnahmen zum Schutz der Anrainer eingehalten worden. Das ist die ganze Geschichte.“

Der Lärm ist übrigens die eine Sache, das eine Ärgernis. Das andere: Die neuen Firmen sollen just in einer ausgewiesener Wasserschutzzone entstehen.

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