Die Formel 1 startet mit einigen Änderungen in die neue Saison. In der Königsklasse des Motorsports gibt es 2023 einen Rekordkalender mit 23 Grand Prix, erstmals wird auch in der Glücksspielstadt Las Vegas gefahren. Zusätzlich wurde die Anzahl der Sprintrennen verdoppelt, an den Boliden selbst gibt es nur kleinere Regeländerungen. Die große Regel-Revolution blieb heuer aus.
Die Sprintrennen, deren Ergebnisse für die Startaufstellung des Grand Prix am Sonntag herangezogen werden, wurden von drei auf sechs aufgestockt. Die Mini-Events über jeweils 100 km werden in Baku, beim Red-Bull-Heimrennen in Spielberg, in Spa-Francorchamps, Doha, Austin und Sao Paulo ausgetragen. Die sonst übliche Qualifikation findet schon am Freitag statt. Das Ergebnis dieser Session ist die Grundlage für die Sprint-Aufstellung tags darauf. Beim Sprintrennen gibt es freie Reifenwahl, auch Boxenstopps sind nicht vorgeschrieben. Punkte werden ebenfalls vergeben, der Sieger erhält acht, der Achtplatzierte einen.
Bei bis zu zwei Rennen wird die Formel 1 auch ein leicht verändertes Qualifikationssystem testen. Eine neue Reifenregel soll im Sinne der Nachhaltigkeit die genutzten Reifensätze verringern. Dabei wird die zu nutzende Gummi-Mischung in den drei K.-o.-Runden vorgeschrieben. Die harte Mischung in der ersten, die mittlere in der zweiten und die weiche in der dritten Session im Kampf um die Pole Position. Die Fahrer dürfen an diesen Wochenenden zudem nicht mehr als elf Sätze mit Slicks einsetzen, sonst sind 13 gestattet.
Ein Spektakel soll jedenfalls der Grand Prix von Las Vegas am 18. November (19. November MEZ) werden. Es ist das dritte USA-Rennen nach Miami und Austin. Der Vertrag mit der Glücksspielstadt wurde bis Ende 2025 geschlossen, die Organisatoren haben aber schon jetzt Grünes Licht bis Ende 2032 bekommen. Für die Fahrt über den Las Vegas Strip, den legendären Abschnitt des Las Vegas Boulevard mit den schillernden Casino-Hotels, hat die Formel 1 auch tief in die Tasche gegriffen. Für angeblich rund 240 Millionen US-Dollar wurde Land gekauft, um eine Boxenanlage und Gästebereiche zu errichten.
Überrollbügel für mehr Sicherheit
Bei den Boliden soll indes ein überarbeiteter Überrollbügel für mehr Sicherheit sorgen. Im Vorjahr landete Guanyu Zhou in Silverstone mit seinem Alfa Romeo im Fangzaun, als Reaktion auf den Horrorcrash wurden die Überrollbügel überarbeitet. Der Titanschutz muss eine abgerundete Oberseite haben, damit er sich bei einem Unfall möglichst nicht in den Boden eingräbt und das Auto nicht zur Falle macht.
Außerdem mussten die Boliden ein wenig abspecken. Das Minimalgewicht wurde von 798 auf 796 kg (ohne Kraftstoff) gesenkt. Viele Teams verzichten daher auf lackierte Flächen auf ihren Autos, die unnötig ins Gewicht fallen würden. Das ist besonders gut beim Mercedes mit der blanken Kohlefaserhaut in Schwarz zu beobachten. Zusätzlich soll das sogenannte „Porpoising“, also das „Hüpfen“ der Boliden, endgültig Geschichte sein. Nach Anpassungen im Vorjahr wurden nun unter anderem die Außenkanten der Wagen-Unterböden um 15 Millimeter erhöht. Dadurch soll die gestaute Luft unter dem Auto besser abgeführt und das „Bouncing“ verringert werden.
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