Die Kritik am VW ID.3 wollte nicht abreißen - da hat VW Nägel mit Köpfen gemacht und das Facelift um anderthalb Jahre vorgezogen. Vieles wurde geändert und aufgewertet, aber die Behebung eines Problems lässt weiter auf sich warten.
Gerade mal zweieinhalb Jahre ist der Wolfsburger Stromer auf dem Markt, schon bekommt er ein großes Update. Mit geschärftem Exterieur-Design, verbesserter Materialqualität im Interieur und neuer Software.
Der Touchslider unterhalb des Zentraldisplays, mit dem man Lautstärke und Temperatur einstellt, bleibt aber vorerst unbeleuchtet. Dadurch ist er nachts schwer zu bedienen, weil man ihn nicht sieht. VW hat bereits eine Lösung, es dauert allerdings noch einige Zeit, bis das neue Bauteil verwendet werden kann. Es wird sich auch nicht nachrüsten lassen, weil die ganze elektronische Struktur im Hintergrund neu entwickelt wurde.
Auch am Lenkrad bleibt es bei den ungeliebten Touchelementen, die VW eigentlich bereits als „nicht das, was Kunden wollen“ identifiziert hat.
Starke Software, deutlich bessere Materialien
Der zentrale Touchscreen misst nun serienmäßig 12 Zoll in der Diagonale. Die Verbesserungen an der Software - ebenfalls ein Kritikpunkt - sind eklatant. Die Menüstruktur wurde überarbeitet, sodass sich unter anderem das Lademenü nun auf der ersten Ebene befindet.
Die Funktion Plug & Charge, bei der sich das Auto mit dem Einstecken des Ladekabels an einer Säule authentifiziert und den Ladevorgang startet, ist ebenso serienmäßig wie der intelligente e-Routenplaner.
Diese Routenplanung mit Ladestopps ist nun deutlich ausgefeilter. Man kann sogar angeben, mit welcher Restreichweite man am Zielort oder an einem Ladestopp ankommen möchte. Bei der Bewertung berücksichtigt das das System nicht nur die Ladeleistung einer Station, sondern auch, ob sie gerade besetzt ist.
Der optionale „Travel Assist mit Schwarmdaten“ ist nun auch im ID.3 erhältlich.
Vieles ist weich statt hart
Die Materialien im Innenraum sind deutlich hochwertiger, viele Flächen, die vormals aus hartem Plastik bestanden, sind nun serienmäßig hinterschäumt. Es kommt viel Velours (genauer gesagt „das Microfasermaterial Artvelours Eco, das zu 71 Prozent aus Rezyklat besteht“) und Kunstleder zum Einsatz. Leder gibt es im VW ID.3 gar nicht mehr, auch nicht am Lenkrad. Das Auto ist damit komplett vegan. Lediglich an der Oberseite der hinteren Türverkleidungen bleibt es beim Plastik.
Gelungene Änderungen am Design
Das Exterieur wurde optisch geglättet und klarer gestaltet. So fällt an der Front das schwarze „Schnauzbärtchen“ weg, es ist mehr in Wagenfarbe lackiert. Die Haube wirkt jetzt länger, weil die schwarze Leiste unter der Windschutzscheibe wegfällt und Vertiefungen an den Seiten die Front zusätzlich strecken. Durch einen besseren Luftstrom um die Vorderräder (Air Curtain) optimiert VW die Aerodynamik. Am Heck leuchten die zweigeteilten Rücklichter erstmals auch in der Heckklappe, wo bisher nur Rückstrahler angebracht waren.
Käufer haben wie gehabt die Wahl zwischen einer großen und einer mittleren Batterie, eine kleine Variante soll in Kürze folgen. Der E-Motor kommt unverändert auf 150 kW/204 PS, die Reichweite beträgt bis zu 546 Kilometer.
Preise hat VW noch nicht bekannt gegeben. Man kann aber davon ausgehen, dass man das Update nicht gratis bekommt.
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