Witz-Strafe regt auf

Rad-Profi erschießt die Katze des Ministers

Antonio Tiberi

(Bild: AFP or licensors)

Italien ist in Aufruhr! Grund: Radprofi Antonio Tiberi erschoss die Katze des ehemaligen Präsidenten und jetzigen Tourismus- und Postminister von San Marino, Federico Pedini Amati. Fast noch mehr regt aber die verhängte Strafe über 4000 Euro auf.

Es klingt wie ein dummer Jugendstreich: Der 21-jährige Antonio Tiberi - immerhin eines der größten Talente in Italiens Rad-Sport - kaufte sich im Sommer 2022 ein Luftgewehr und wollte es natürlich sofort ausprobieren. Also ging er zum Fenster seiner Wohnung und schoss auf ein Verkehrsschild. Getroffen!

„Ich wollte sie nicht töten“
Dann kam, einem Bericht der „Corriere della Sera“ zufolge eine Katze und die Ecke. Tiberi zielte auf ihren Kopf und drückte ab. Ein tödlicher Schuss! Der einstige Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren dazu: „Ich wollte nur die Reichweite der Waffe testen. Zu meiner Überraschung traf ich sie tatsächlich. Ich wollte sie nicht töten und war sogar überzeugt, dass meine Waffe nicht tödlich ist.“

War sie aber! Die Katze gehörte dem Nachbarn, dem Tourismus- und Postminister von San Marino, Federico Pedini Amati. Dieser erstattete Anzeige. Das Gericht verurteilte Tiberi aber nur zu einer harmlosen Geldstrafe von 4000 Euro. Sein Rad-Team Trek-Segafredo suspendierte ihn für 20 Tage. Diese Witz-Strafen regen nun ganz Italien auf.

Federico Pedini Amati, als er 2008 Chinas Präsident Hu Jintao traf.

(Bild: AFP)

„Kein Wohnsitz für solche Leute“
„Man kann nicht ein Haustier erschießen und mit 4000 Euro Strafe davonkommen", schimpft der Politiker. „Die Katze hat niemanden gestört. Sie war schon so lange bei uns. Meine dreijährige Tochter Lucia liebte sie.“ Ja, Amati macht sich nun sogar für eine Ausweisung von Tiberi stark. „Ich weiß es zu schätzen, dass der Junge die Sache zugegeben hat. Trotzdem müssen wir diesen Leuten keinen Wohnsitz geben", so das ehemalige Staatsoberhaupt von San Marino.