Schwere Kämpfe
Scharfschützen töten Russen rund um Bachmut
Die strategisch bedeutsame Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist weiterhin stark umkämpft. Die Söldner-Gruppe Wagner soll die besten Kämpfer einsetzen, um die Metropole zu erobern. Doch bislang konnten die ukrainischen Truppen die Angreifer abwehren. Am Mittwoch teilte Kiew mit, dass Scharfschützen eine Gruppe russischer Aufklärer erschossen haben - diese hätten versucht, zu ukrainischen Stellungen vorzudringen.
Früher hatte Bachmut 70.000 Einwohner, aktuell sind nur mehr wenige Tausend Zivilisten in der Stadt. Es droht eine Einkesselung durch russische Truppen. Die qualifiziertesten Kämpfer der Gruppe Wagner sollen dafür zum Einsatz kommen. Die Lage wird laut Präsident Wolodymyr Selenskyj immer schwieriger - Russland verfolge eine „Taktik der Zermürbung und der völligen Zerstörung“.
Kiew: „Die Verluste des Gegners sind sehr hoch“
Die Stadt dennoch zu halten, sei keine politische, sondern eine strategische Entscheidung, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. Es sei Verstärkung geschickt worden. „Die Verluste des Gegners sind sehr hoch. Unsere Kämpfer können bis zu 80 Prozent der Terroristen vernichten“, so die Ministerin.
Nun konnte Kiew zumindest einen kleinen Erfolg vermelden: Scharfschützen sei es gelungen, auf russische Aufklärer zu feuern. Sieben feindliche Soldaten seien getötet, drei verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Russen sollen im Norden Fortschritte machen
Die ukrainische Militärführung hatte die Lage um Bachmut zuvor schon als äußerst gespannt bezeichnet. Deshalb gibt es zunehmend Spekulationen um einen Rückzug der ukrainischen Truppen. Ukrainische Militärblogger berichteten von Fortschritten der Russen nördlich und nordwestlich der Stadt. Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft.
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Nach Angaben des ukrainischen Militäranalysten Oleh Schdanow erzielten die russischen Streitkräfte Fortschritte bei der Umzingelung Bachmuts. Die Truppen hätten einen Keil zwischen die Dörfer Jahidne und Berchiwka getrieben. „Dieser Durchbruch an der Nordflanke von Bachmut stellt eine klare Bedrohung für uns dar“, schrieb Schdanow in den sozialen Medien. „Die schwierigste Situation ist nach wie vor Bachmut“, sagte auch Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend.
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