30 Monate Haft für einen 61-jährigen Ex-Politiker, weil er Frauen auf Toilette heimlich gefilmt und missbraucht hat.
Auf der Anklagebank im Schwurgerichtssaal in Steyr sitzt nicht gerade ein Frauenheld. Was ihm vorgeworfen wird, ist abscheulich: Der 61-jährige alleinstehende Ex-Ersatzgemeinderat soll zahlreiche Opfer auf einer öffentlichen Toilette in Weyregg am Attersee (OÖ) mit einer versteckten Kamera gefilmt haben. Der gelernte Elektriker gab an, durch eine Fernsehdoku über Spionagekameras auf die Idee gekommen zu sein. Kurzerhand hatte er sich im Internet Kameras bestellt, um „den Kick des Verbotenen zu spüren“.
Zwei Opfer: Ex-Politiker filmte Vergewaltigung
Noch schlimmer: Der Traunviertler hat auch zwei Frauen unabhängig voneinander bei sich zu Hause missbraucht. Die Opfer erinnern sich nicht - man hatte getrunken, aber zu wenig für einen „Filmriss“. Dass K.-o.-Tropfen im Spiel waren, war nicht nachweisbar. Der Täter filmte jedoch den Missbrauch - ein 22-minütiges Video wurde bei ihm gefunden.
Das Urteil ist rechtskräftig
Der Traunviertler wurde zu 30 Monaten Haft, zehn davon unbedingt, verurteilt. Opfervertreterin Brigitta Braunsberger-Lechner sagt: „Von einem reumütigen Geständnis habe ich nichts gehört.“ Das Urteil betrifft die Kameras am WC und eines der beiden Missbrauchsopfer. Beim zweiten wird eine posttraumatische Belastungsstörung vermutet, ein Gutachten ist in Auftrag. Im Zuge einer neuen Verhandlung drohen fünf bis zehn Jahre Haft.
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