Im Jänner stammte knapp die Hälfte der Gasimporte aus Russland: Laut aktuellen Zahlen des Energie-Dashboards des Klimaministeriums lag Österreichs Anteil an russischem Erdgas bei 47 Prozent. Im Dezember lag Russlands Anteil bei 71 Prozent. Von Mai bis Oktober 2022 war die Abhängigkeit schrittweise von über 70 auf knapp 20 Prozent gesunken.
Die Daten stammen vom Verband Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber (ENTSO-G) und der österreichischen Energie-Regulierungsbehörde E-Control. Allerdings sind die angegebenen Anteile mit Vorsicht zu genießen. Die E-Control schätzt diese, indem sie Daten von den Gasübergabepunkten an den Grenzen mit Zahlen, welche die E-Control aus dem Marktmonitoring erhält, kombiniert. Da die Teilnehmer am Gasmarkt beim Monitoring aber nicht verpflichtet sind, die genaue Herkunftsquelle des Gases anzugeben, kann es zu Ungenauigkeiten kommen.
Gazprom lieferte wieder mehr nach Drosselung im Sommer
Der Grund für den Anstieg im November und Dezember sind geringere Importe aus Deutschland und Italien bei gleichzeitig relativ konstanten Gasflüssen aus Russland. Die Gazprom hatte der OMV die Gasliefermengen, die in Baumgarten in Niederösterreich ankommen, über den Sommer stark gedrosselt, zuletzt aber wieder mehr geliefert.
Wie aus Unterlagen des Klimaministeriums hervorgeht, hat Österreich im Jänner insgesamt gut ein Drittel mehr Gas importiert als im Dezember. Gestiegen sind demnach vor allem die Importe aus anderen Quellen, während Russland Anteil absolut betrachtet leicht zurückging.
NEOS: „Sind geopolitischer Geisterfahrer in Europa“
Für den Direktor des NEOS Lab, Lukas Sustala, hat Österreich in der EU dennoch einen Sonderweg eingeschlagen. „Österreich ist mit seinen signifikanten Gasimporten einer der letzten westlichen Kunden für russisches Gas. Damit werden wir zum geopolitischen Geisterfahrer in Europa“, so Sustala.
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