Die UEFA gewährte Zeit: Der ÖFB kann die Stadionfrage bis 21. März klären. Der Hit gegen Schweden steigt in Wien - im Allianz Stadion? Rapid ist jedenfalls weiter gesprächsbereit. Klar ist: Selbst das marode Happel-Oval wäre besser als Proteste auf den Rängen.
Der Countdown für Österreichs EM-Quali läuft. Am Freitag lädt der ÖFB mit Teamchef Ralf Rangnick zu einer Pressekonferenz im neuen Linzer Stadion. Für den März-Auftakt gegen Aserbaidschan und Estland groß genug. Für den Kracher gegen Schweden am 20. Juni nicht. 120 Tage davor hätte der ÖFB der UEFA das Stadion nennen müssen. Das ist aber nicht passiert.
Fristverlängerung
„Wir haben eine Fristverlängerung bis zum 21. März beantragt und bekommen“, sagt ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. „Wir wollten Zeit gewinnen.“ Und jetzt? Der Wörthersee ist kein Thema, in Kärntens 30.000er-Arena ortet man - wenn nicht gerade Deutschland zu Gast ist - ein „Mobilisierungsproblem“ bei den Anhängern. Und Salzburg hat dem ÖFB bereits abgesagt, da im Sommer der ramponierte Rasen getauscht werden muss.
Bleibt also wieder „nur“ die Hauptstadt - Hütteldorf oder der Prater? Rangnick wagte auszusprechen, was sich auch der ÖFB wünscht, plädierte für das Allianz-Stadion, obwohl international nur 24.000 Fans dabei sein dürfen. Doch der Deutsche hat die verständliche, aber wohl unrealistische Hoffnung, einen zwölften Mann, so einen Hexenkessel wie Rapid im Allianz-Stadion im Rücken zu haben. Auch für den Sonntags-Hit gegen Salzburg sind ja bereits 20.000 Tickets weg.
Volle Fantribüne?
Das Problem mit dem ÖFB: Rangnick preschte - entgegen der Absprache mit Rapids Klub-Spitze - mit seiner öffentlichen Forderung diplomatisch ungeschickt vor. Das erschwert die Gespräche. Tags darauf standen bei Rapid die Anrainer auf der Matte. Nicht angenehm, aber lösbar: Ohne Vaduz-Blamage hätte es im Herbst ja auch drei internationale Heimspiele mehr gegeben. Und Rapids neues Präsidium schließt ja auch - anders als die Vorgänger - Länderspielen in Hütteldorf nicht mehr völlig aus. Von allen Seiten heißt es: „Die Gespräche mit allen Beteiligten laufen, bleiben aber intern.“
Wobei sich Rapid nicht unter Druck setzen lassen, keine Baustelle aufmachen wird. Zumal auch der ÖFB selbst bis zum 21. März erst eruieren muss, ob man die Fantribüne (Block West) überhaupt mit Rapid-Abonnenten und -Mitgliedern vollbekäme. Das wäre eine Bedingung, ist nicht neu, war auch in Austrias Generali-Arena 2018 gegen Schweden nicht anders.
Und auch beim ÖFB hat man das letzte Länderspiel im Hanappi-Stadion 2007 sicher nicht vergessen. Bevor es wieder mehr Proteste (damals gegen Ex-Rapidler Andreas Ivanschitz) als Unterstützung gibt, wäre selbst das marode Happel-Oval eine bessere Lösung!
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