Schönste Wanderrouten

Das Montafon aus der Vogelperspektive

Vorarlberg
03.03.2023 14:25

Im Dezember 2021 ist die neue Valisera-Bahn in St. Gallenkirch eröffnet worden. Mit dieser geht es auf über 2000 Höhenmeter zum Ausgangspunkt einer hochalpinen Winterwanderung.

Das Skigebiet „Silvretta Montafon“ umfasst insgesamt 140 Pistenkilometer und gehört zu den zehn größten Wintersportdestinationen Österreichs. Der Teil „Nova“ erstreckt sich an der Nordflanke der Silvrettagruppe, der Teil „Hochjoch“ auf einem Ausläufer der Verwallgruppe, dazwischen zieht das Montafon gen Süden. Das Tal bedeckt ein Fünftel der Vorarlberger Landesfläche und ist mit 562 Quadratkilometer flächenmäßig größer als Wien (415 km²).

Auf über 2000 Meter Seehöhe ist es noch so richtig winterlich, am Talboden zieht indes bereits der Lenz ein. (Bild: Bergauer)
Auf über 2000 Meter Seehöhe ist es noch so richtig winterlich, am Talboden zieht indes bereits der Lenz ein.

Großzügig ausgebaute Skigebiete prägen seit den 90er-Jahren das Bild der Talschaft und die Bergbahnen sind neben den Illwerken ein wichtiger Arbeitgeber. Mehr noch: Wasserkraft und Wintersport waren jene Motoren, denen das Montafon seinen Wohlstand zu verdanken hat. Und wie in vielen anderen Alpenregionen war der Naturschutz zunächst kein Thema, wenn es um den Ausbau des touristischen Angebotes ging. Als in den 90er-Jahren das innere Verwall zum Europa- und Naturschutzgebiet erklärt wurde, liefen etwa die Touristiker Sturm, da sie planten, das Skigebiet Hochjoch nach Osten hin zu erweitern. Erst nach einem Mediationsverfahren konnte der Schutzstatus tatsächlich auch umgesetzt werden.

Infos zur Wanderung

Typ: klassische Winterwanderung
Dauer: gut eine Stunde
Startpunkt: entweder Mittelstation oder Bergstation der Valisera Bahn, St. Gallenkirch
Schwierigkeitsgrad: mittel bis mittelschwer
Anforderung: gute Grundkondition, Trittsicherheit Anstieg /Abstieg: rund 460 Höhenmeter
Ausrüstung: knöchelhohe Schuhe mit guter Profilsohle bzw. Schneeschuhe u. Stöcke, dem Wetter angepasste Kleidung im Schichtprinzip, Sonnenschutz
Einkehrmöglichkeiten am Berg: „Bella Nova“, „Valisera Hüsli“ (beide Bergstation), Kiosk Mittelstation, „Alte Talstation“, „Markthalle“ direkt bei der Talstation
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 650 W ab Bahnhof Schruns bis Valisera Bahn (Busse verkehren während der Saison im 20-Minuten-Takt)

Vom Fleckerlteppich zum Skiparadies
Die „Silvretta Montafon“ (kurz: SiMo) entstand im Jahr 2008 als Zusammenschluss der Skigebiete „Silvretta Nova“ (St. Gallenkirch, Gaschurn) und „Hochjoch“ (Schruns). Ursprünglich war das Hochjoch nur von den talauswärtigen Orten erreichbar, bis schließlich mit der „Grasjoch-Hochalpila-Bahn“ eine Verbindung nach St. Gallenkirch geschaffen wurde.

Wiederholt Schlagzeilen machten ab 2019 Auseinandersetzungen wegen der geplanten Errichtung eines über 300.000 Kubikmeter fassenden Speichersees am Schwarzköpfle für die künstliche Beschneiung. Naturschutzorganisationen stiegen ob der gewaltigen baulichen Eingriffe auf die Barrikaden - erst recht, als herauskam, dass trotz unklarer Rechtslage bereits erste Vorarbeiten für das Projekt getätigt worden waren. Nachdem die Angelegenheit bei einem Wiener Gericht anhängig wurde, zog die „Silvretta Montafon“ die Baupläne im Juni 2020 zurück.

Im darauffolgenden Jahr ist das bis dato größte Bauprojekt der „SiMo“ in St. Gallenkirch eröffnet worden: die neue „Valisera Bahn“ inklusive „Silvretta Montafon Park“. Die Trassenführung der Vorgängerbahn ist beibehalten worden, wodurch sich auch die Eingriffe in die Natur in Grenzen gehalten haben.

Und mit der neuen Bahn - samt Sitzheizung - geht es auch zum Ausgangspunkt der heutigen Wanderung. Die präparierten Wege „Valisera I“ und „Valisera II“ können in Kombination als Gesamtstrecke entweder von der Mittel- oder von der Bergstation startend begangen werden. Bei ausreichender Schneelage ist dies die längste Winterwanderroute der „Silvretta Montafon“. Auch wenn die Tour mit knapp drei Kilometern (einfacher Weg) nicht besonders weitläufig ist, so erfordert sie doch eine gute Grundkondition, da die Strecke oft steil ansteigend beziehungsweise abfallend ist und somit ordentlich in die Beine geht. Wanderstöcke sind von Vorteil, besonders wenn es eisig ist. Mehrmals muss auch die Skipiste gequert werden, dabei ist Vorsicht geboten.

Die Valisera Bahn

Rund 70 Millionen Euro kostete das Bauprojekt „Valisera Bahn“. Davon wurden allein 38 Millionen Euro in den Umbau der alten Talstation zum „Terminal Silvretta“ investiert - mit Gastronomie, Parkgaragen, Servicestationen, Shops, Mitarbeiterhaus und einem Hotel. Die Tiefgarage ist zudem als größte E-Ladegarage Vorarlbergs konzipiert und verfügt über stolze 600 Parkplätze mit 50 Ladestationen. Die restlichen 32 Millionen Euro flossen in die Seilbahntechnik sowie in die Zwischen- und Bergstation.

Zur Belohnung wartet ein fantastisches Panorama
Die Mühen werden jedoch durch einen fantastischen Ausblick belohnt: Das Montafon sowie die Berggipfel der Silvrettagruppe und des Verwalls breiten sich vor einem zu einem beeindruckenden hochalpinen Panorama aus. Von der Bergstation empfiehlt sich daher auch ein kurzer Abstecher zum ausgeschilderten Aussichtspunkt, welcher sich über dem Bergrestaurant „Bella Nova“ gleich neben der Liftanlage befindet.

Traumhafter Ausblick auf die Gipfel. (Bild: Bergauer)
Traumhafter Ausblick auf die Gipfel.

Wer danach einkehren möchte, kann dies im „Valisera Hüsli“ oder im „Bella Nova“ tun. Läuft man die Route von der Bergstation abwärts, dann findet sich im Bereich der Mittelstationen ein kleiner Kiosk mit Sonnenterrasse, wo Erfrischungen und Snacks gekauft werden können. Nach einer Rast in der Sonne geht es anschließend mit der „Valisera Bahn“ retour ins Tal.

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