Die Turbulenzen nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX drohen ein weiteres Unternehmen in die Pleite zu treiben. Die Kryptobank Silvergate warnte in der Nacht zum Donnerstag, dass die Fortführung des Geschäfts fraglich sei. Das Institut verschob die für den 16. März geplante Vorlage der Geschäftszahlen für 2022. Die Aktie brach daraufhin um rund 30 Prozent ein. Das ist einer der größten Kursstürze der Firmengeschichte.
Das auf Geschäfte mit Cyber-Devisen wie Bitcoin spezialisierte Geldhaus wies im Jänner für das vierte Quartal 2022 einen Verlust von einer Milliarde Dollar (935,98 Millionen Euro) aus. Wegen der FTX-Pleite verunsicherte Kunden hatten in diesem Zeitraum Einlagen im Volumen von acht Milliarden Dollar bei Silvergate abgezogen. Dies war ein Rückgang um etwa zwei Drittel im Vergleich zum September 2022. Um liquide zu bleiben, musste das Institut Schuldverschreibungen verkaufen und fuhr allein damit einen Verlust von 718 Millionen Dollar ein.
Hierzu war Silvergate weiteren Angaben zufolge auch Anfang 2023 gezwungen. Wegen der daraus resultierenden Verluste könnte die Bank „weniger als gut kapitalisiert“ sein. Im Sog der FTX-Affäre schlitterte in den vergangenen Monaten unter anderem der Silvergate-Rivale Genesis teilweise in die Insolvenz. Parallel dazu rutschte die Kryptobörse Coinbase tief in die roten Zahlen.
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