Da vergeht selbst einem Spaßpolitiker sofort das Lachen. Bierpartei-Chef Dominik Wlazny alias Marco Pogo geht juristisch gegen seine Namensvetter aus Salzburg vor. Diese bleiben allerdings erstaunlich gelassen ...
„Wir machen nichts, was keinen Spaß macht. Außer Auto putzen. Aber wir meinen das Ganze schon ernst.“ Die flapsigen Sprüche hat Paul Estrela bereits bestens drauf. Der Obertrumer hat mit Mitstreitern die „Salzburger Bierpartei“ (BSP) gegründet - und hat es damit im Flachgau auf den Stimmzettel für die Landtagswahlen am 23. April geschafft. „Im Wahlkreis können wir zehn Mandate erringen und damit sogar den Landeshauptmann stellen“, sagt Estrela.
Beinahe-Präsident will einstweilige Verfügung
Einen Spitzenkandidaten gibt es noch nicht. Dafür hat man bereits große Probleme am Hals. Bundespräsidentschaftskandidat und Musiker Dominik Wlazny („Marco Pogo“) hält nur wenig von der BSP. Er ist immerhin Gründer der BPÖ, der „Bierpartei Österreichs“. Der Wiener distanzierte sich von der Salzburger Bewegung und brachte eine Klage auf Unterlassung wegen der Verletzung des Namensrechtes ein. Auch eine einstweilige Verfügung ist beantragt. „Da wünsche ich ihm Glück“, meint Estrela. Denn: „Das Parteiengesetz sieht keine Namensexklusivität vor.“ Der Salzburger ist studierter Jurist.
„Wir trinken gerne Bier, darum der Name“
Warum man ausgerechnet „Bierpartei“ als Namen ausgewählt hat? „Na, weil wir gerne Bier trinken“, schmunzelt Estrela. Das würde die Salzburger Bewegung mit ihren Namensvettern in Wien verbinden. Sonst gebe es keine Gemeinsamkeiten. „Wir sind komplett unabhängig und halten nichts davon, den Bierkonsum gerade bei Jugendlichen so hochzuhimmeln“, meint der BSP-Frontmann in Richtung Dominik Wlazny.
Bierpartei will mehr politische Bildung an Salzburgs Schulen
Knapp 150 Unterstützungserklärungen hat die BSP im Flachgau sammeln können. „Mehr war nicht möglich. Wir machen alles ehrenamtlich“, sagt Estrela. Der 45-Jährige war in der Vergangenheit Manager der österreichischen Song-Contest-Starter The Makemakes und Geschäftsführer der Stille Nacht GmbH im Jubiläumsjahr 2018. Eine zentrale Forderung der BSP: mehr politische Bildung an Salzburgs Schulen. „Das ist genauso wichtig wie Mathematik oder Deutsch“, sagt Estrela.
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