Vor Küste von Florida
Tödliche „Rote Flut“ lässt Fische verenden
Die Strände im Südwesten Floridas sind derzeit übersät mit unzähligen toten Fischen und Aalen. Schuld am Tod der Tiere ist eine sogenannte Red Tide - so nennt man in den Vereinigten Staaten die gefürchteten, hochtoxischen Algenblüten. Auslöser der „Roten Flut“ sind mikroskopisch kleine Algen, die auch für Menschen gefährlich werden können ...
Die Behörden der Kleinstadt Fort Myers teilten am Mittwoch mit, dass man plane, schweres Gerät einzusetzen, um die Kadaver der toten Fische, die an die Strände geschwemmt wurden, zu entfernen. Bereits vergangene Woche hatte die Gesundheitsbehörde eine Gesundheitswarnung veröffentlicht, nachdem Wasserproben Hinweise auf eine „Rote Flut“ geliefert hatten.
„Das erhöhte Maß an toten Fischen, die mit den Gezeiten angespült werden, kann durch eine ,Red Tide‘ verursacht werden - eine giftige Algenblüte, die regelmäßig auftritt“, sagte eine Sprecherin der Stadt Fort Myers.
Algen erzeugen geruchloses, giftiges Gas
Laut Angaben der Florida Fish and Wildlife Commission (kurz FWC) tritt eine solche sogenannte Rote Flut auf, „wenn sich mikroskopisch kleine Algen auf überdurchschnittliche Konzentrationen vermehren“. Dieser Mikroorganismus namens Karenia brevis (K. brevis), ein einzelliger Dinoflagellat produziert sogenannte Brevetoxine - giftige und geruchlose Gase, die Fische, Vögel und andere Meereslebewesen töten können.
Diese giftigen Gase können laut FWC auch für den Menschen schädlich sein und Atemprobleme verursachen. Diese Neurotoxine wehen - quasi wie nach einem militärischen Giftgasangriff - über den Wellen, weshalb die örtlichen Behörden von Aktivitäten im Wasser abraten.
An Land getriebene Wolken des Gases können bei Menschen Schleimhautreizungen und Atembeschwerden auslösen, heißt es. „Meine Frau hat gehustet und ich habe gehustet“, erzählt Mike Fenton aus Connecticut, der derzeit zu Besuch in Florida ist, einem Reporter. „Wir gehen jetzt, weil ich so ein Kratzen im Hals bekommen habe.“
Überdüngung fördert Entstehung von „Red Tides“
Experten vermuten, dass das Phänomen - ähnlich wie die sogenannten Blaualgen - durch Überdüngung im Rahmen der industriellen Landwirtschaft sowie durch unsachgemäße Abfallbeseitigung gefördert wird. . Doch auch von Rasenflächen oder aus Kläranlagen gelangt zu viel unerwünschter Dünger ins Meer und fördert so die Entstehung von „Red Tides“, heißt es.
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