Rauch zieht Bilanz

Corona: „Böse Überraschungen sind immer möglich“

Politik
02.03.2023 22:46

Drei Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat am Donnerstag Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) im ORF Bilanz gezogen. Das Ende der Maßnahmen sei vertretbar, so Rauch, aber: „Böse Überraschungen sind immer möglich.“ Aus diesem Grund setze man weiterhin auf beispielsweise das Abwasser-Monitoring. In der Diskussion um die Schaffung der neuen Primärversorgungszentren gibt er sich weiter kämpferisch.

Prinzipiell halte er ein Auslaufen der Corona-Maßnahmen für vertretbar, so Rauch in der „ZiB 2“: „Wir werden das Virus weiterhin haben. Aber die dramatischen Flogen für das Gesundheitssystem haben wir eingedämmt.“ Dass es wieder zu Corona-Maßnahmen komme, sei nicht auszuschließen, sollte das Gesundheitssystem an die Belastungsgrenzen kommen, „aber wir haben jetzt neue Instrumente, wie Impfung und Medikamente“.

„Versuchen, aus der Vergangenheit zu lernen“
Ihn beschäftige zudem die sozialen Fragen und Folgen der Pandemie, betonte der Minister: „Es kommt ja jetzt auch noch der Krieg in der Ukraine und die Teuerung dazu. Wir versuchen daher, aus der Vergangenheit zu lernen.“ Auch, was beispielsweise das Thema Schulschließungen angehe: „Im Falle des Falles gibt es jetzt ein abgestufteres Instrumentarium. So könnte es zum Beispiel reichen, einzelne Klassen abzusondern.“ Auch was die psychologische Begleitung angehe, habe man mit der Initiative „Gesund aus der Krise“ ein niederschwelliges Angebot geschaffen.

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Wissenschaft ist nicht etwas, das uns einschränkt, vielmehr hat die Wissenschaft dazu beigetragen, dass wir durch die Pandemie gekommen sind.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne)

Dass die Corona-Impfstoffe zum Teil auf gentechnischen Methoden basieren, hatte viele Österreicher zuerst abgeschreckt, Wissenschaftler fordern hier eine bessere Kommunikation. Rauch sagte dazu, man wolle „mehr Verständnis für die Wissenschaft herstellen: Wissenschaft ist nicht etwas, das uns einschränkt, vielmehr hat die Wissenschaft dazu beigetragen, dass wir durch die Pandemie gekommen sind.“

„Klare Haltung, wenn jemand wissenschaftliche Fakten leugnet“
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte kürzlich erklärt, man wolle die „Gräben im Land zuschütten“ und damit auf die teils hitzig geführten Debatten rund um Corona-Maßnahmen und Impfungen angespielt. Der Gesundheitsminister sagte dazu am Donnerstagabend, man werde diesen Dialog selbstverständlich mittragen, aber: „Ich habe eine klare Haltung, wenn jemand wissenschaftliche Fakten leugnet.“ Er verfolgt auch hier einen pragmatischen Zugang: „Ich habe gelernt, dass man das Gespräch suchen muss, auch wenn ich dann erst einmal Fett abbekomme, weil viel Wut da ist.“

Primärversorgungszentren auch trotz Ärztekammer-Veto
Abschließend nahm Rauch zur Debatte rund um die Schaffung neuer Primärversorgungszentren Stellung: „Ich lege mich für die Patienten auf die Schienen. Es kann nicht angehen, dass Menschen tagelang warten und suchen müssen, um einen Arzt zu finden.“ Das Ziel sei es, sehr nahe am Wohnort qualitativ hochwertige Medizin anzubieten „und zwar mit der E-Card und nicht mit der Kreditkarte“.

Dass die Ärztekammer mit der dazugehörigen Novelle an Einfluss verlieren soll, stört Rauch wenig. Man habe hier viele Gespräche geführt, so der Gesundheitsminister, aber: „Ab einem gewissen Punkt ist man am Ende der Gespräche und es kann unter gewissen Voraussetzungen auch gegen das Veto der Ärztekammer so ein Primärversorgungszentrum eingerichtet werden.“

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