Rätsel um Post

Dutzende Briefe einfach im Hausmüll entsorgt

In Enns in Oberösterreich hat ein Unbekannter wohl den Mistkübel mit den Postkastln verwechselt. Oder sich einfach Arbeit ersparen wollen. In einem Container lagen unzählige Briefe - der Finder respektierte aber das Postgeheimnis.

Da staunte ein Ennser, der namentlich nicht genannt werden will, nicht schlecht: Als er nämlich am Dienstag seinen Restmüll vorschriftsmäßig entsorgen wollte, entdeckte er zahlreiche Briefe im Container. „Ich hab mir zuerst gedacht, dass da wieder mal jemand Papier einfach in den Restmüll geworfen hat“, erzählt der 62-Jährige im Gespräch mit der „Krone“. Doch als er noch einmal genauer schaute, bemerkte er, dass die Briefe alle ungeöffnet waren. „Ich konnte es gar nicht glauben, hab mir die Briefe angesehen: Die waren nicht nur an einen Empfänger, sondern an mehrere adressiert“, erzählt der Ennser weiter.

Womöglich wurde mein Klimabonus, den ich noch immer nicht bekommen habe, auch einfach im Müll entsorgt.

Der Finder

Wichtige Briefe
Was ihn besonders aufregt, ist die Tatsache, dass es sich bei den Briefen nicht nur um private Korrespondenz handelte, sondern um Briefe von Banken und Institutionen, eine Telefonrechnung war ebenso dabei wie ein Brief der Gesundheitskasse und einer vom Kreditschutzverein 1870. „Das sind ja ganz offensichtlich wichtige Briefe, die da nicht zugestellt wurden, und jetzt haben die Leute dadurch womöglich Probleme“, meint der 62-Jährige, der aber noch eine andere Befürchtung hat: „Ich weiß ja nicht, wie oft das früher schon passiert ist. Womöglich wurde mein Klimabonus, den ich noch immer nicht bekommen habe, auch einfach im Müll entsorgt“, sagt er und hofft nun, dass die ganze Sache überprüft wird.

Post verspricht rasche Aufklärung
Unklar ist derzeit noch, wer die Briefe wirklich in den Müll geworfen hat. Die Post hat auf Anfrage der „Krone“ auf jeden Fall Aufklärung versprochen. So viel kann Postsprecher Markus Leitgeb aber schon sagen: „Dass ein Klimabonus verloren geht, ist unwahrscheinlich, weil es sich hier um einen RSa-Brief handelt, der genau nachverfolgt wird.“